Episode 2

full
Published on:

7th Mar 2025

Nie wieder ist JETZT!

Herzlich willkommen zur neuen Folge des „PLEMPLEM“-Podcasts aus Basel mit Laura und Fabio! 

🎙️ Achtung, diese Folge wird emotional!** Laura und Fabio nehmen euch heute mit auf eine Reise durch die Zeit – von den Schatten der Vergangenheit bis in die Wirren der Gegenwart. 🕰️💥 Mit ihrem typisch lockeren Plauderton, einer Prise Humor und viel Herzblut tauchen sie ein in Familiengeschichten, Generationentrauma und die Frage: **Wie prägt das Gestern unser Heute und Morgen?**  

👵👴 „Von Omas Strickwolle und Opas Schweigen“** – Fabio zerpflückt Fragmente seiner Familiengeschichte aus der Kriegszeit, während Laura erzählt, wie die Geschichte ihrer Großeltern sie prägten. 💬💣 

Die beiden lachen, schlucken Tränen und stellen fest: „Manchmal trägt man die Narben der Vergangenheit, ohne den Kampf selbst erlebt zu haben.“ 💔🎭  

🌍 Globalisierung mal anders: Zwzeitreisen? Check! Fabio und Laura diskutieren, wie die Welt von heute zwischen #Empathie und #Differenzierung tanzt – und warum wir trotz TikTok und Turbokapitalismus „nicht vergessen dürfen, menschlich zu bleiben“. 🤝✨ „Vielfalt feiern, Vorurteile wegboxen!“ – so ihr Motto, während sie dazu aufrufen, aktiv gegen Diskriminierung und für eine inklusive Gesellschaft zu kämpfen. ✊🌈  

😤 Triggerwarnung: Geschichtsstunde mit Gänsehaut!** Die beiden sprechen Klartext: Warum sitzen wir alle irgendwie auf dem Sofa der Vergangenheit? 🛋️💭 Laura erklärt, warum Schweigen über Trauma oft schlimmer ist als Reden, und Fabio fragt provokant: „Haben wir die Pflicht, die Fehler unserer Vorfahren auszubügeln?“ 👀 Spoiler: **Ja.**  

🎉 Und jetzt die gute Nachricht!** Die beiden sind überzeugt: „Jede Generation kann den Fluch brechen – und den Albtraum in eine Superkraft verwandeln!“ 💪🌟 Mit Tipps, wie ihr eure Familiengeschichte entschlüsselt, Tabus knackt und eure eigene Story mutig weiterschreibt. 📖🔓  


💌 Zum Schluss wird’s kuschelig:** Laura und Fabio fordern euch heraus! „Erzählt uns eure Stories, durchforstet Omas Fotoalben und stellt euch den Gespenstern der Vergangenheit!“ 👻📸 Denn eins ist klar: „Nur wer versteht, woher er kommt, kann die Zukunft fair gestalten.“ 🚀  


😂 P.S.: Wir sind nicht nur tiefgründig, sondern auch verdammt lustig! 🍫🕳️  


👉 Ihr habt eigene Geschichten oder Fragen? Meldet euch! Gemeinsam bauen wir den längsten Erinnerungs-Flickenteppich der Podcast-Welt. 🧶🎉  


Bis zur nächsten Folge – bleibt bunt, bleibt plemplem! 🌈✨

Transcript
Speaker:

Music.

Speaker:

Es folgen Erzählungen, Diskussionen und Ausdrücke, die gewisse Menschen triggern

Speaker:

könnten oder als anstößig empfunden werden.

Speaker:

Wir wollen mit diesem Format niemandem zu nahe treten oder verletzend sein und

Speaker:

auf der anderen Seite offen über Tabus reden ohne Zensur.

Speaker:

Bitte respektiert unsere Perspektiven und Erfahrungen, auch wenn wir nicht vorgeben,

Speaker:

immer den richtigen Ton zu treffen.

Speaker:

Wir sind dankbar, wenn ihr uns eines Besseren belehren könnt.

Speaker:

Willkommen zum romantischsten Podcast aus Basel.

Speaker:

Ich bin der Fabio und neben mir sitzt die... Laura!

Speaker:

Jemand hat gesagt, er fand es mega schade, dass man nicht weiß,

Speaker:

wer wir sind und wo wir uns kennen und in was für eine Relation wir zu den Anständen.

Speaker:

Also das, wie wir uns kennengelernt haben, weiss ich auch gerade nicht mehr.

Speaker:

Lustig. Und wer ich bin, finde ich ein bisschen arg schwierig und ein bisschen komplex.

Speaker:

Ja, um das geht es nicht. Nicht? Ja, nein, du bist der Fabio,

Speaker:

du bist 35, du lebst in Basel und kannst ursprünglich auslösen.

Speaker:

Und die Laura, die ist nur ein bisschen älter als ich.

Speaker:

Oh, du schon. Sie ist Mama und Multitaskerin und Alltagsheldin.

Speaker:

Das war jetzt aber sehr, sehr viel mehr poetisch, wenn ich mit meiner schlechten Aussage habe.

Speaker:

Dann bist du auch noch Künstler, Paradiesvogel.

Speaker:

Kolikrischmatterling. Das war auch anpassungsfähig. Ja, aber das ist so eine

Speaker:

starke Ausdrucksform von deinem selber.

Speaker:

Und das finde ich mega, mega bewundernswert. Also ich finde das auch immer so

Speaker:

langweilig. Jeans und Budapester-Boots, sorry, Stifilette.

Speaker:

Ja, hallo, Alltagsheldin. Irgendwie ein Oberteil und ein Cardigan darüber gut ist.

Speaker:

Hey, hast du Weitback bekommen für unsere erste Folge? Also erste Folge.

Speaker:

Jetzt die erste Frage. Ich vergesse eben nochmals sogar, dass ich in der Zwischenzeit

Speaker:

in meinem Podcast mit dem Bibi und dann ist es so, ah, da war doch was.

Speaker:

Ja, ich meine, wir sind ja noch ganz fresh. Ja, trotzdem.

Speaker:

Trotzdem ist es dann so, eigentlich bin ich mega stolz drauf.

Speaker:

Und dann habe ich aber am Anfang auch gemerkt, wir haben es davor gar kalte Füße und so.

Speaker:

Das ist mir schon, ich habe nicht so genau gewusst, wer mich jetzt erzählt aus

Speaker:

dem Podcast. Was für Füße?

Speaker:

Kalte Füße, weil ich dachte gerade, ich habe immer noch dieselben Socken an.

Speaker:

Die ich vor dem Fitnessstudio anhatte, weil ich vergesse, weil es hat Socken

Speaker:

mit. Wir hingen feind mit Socken an.

Speaker:

Deswegen war ich gerade so, okay, riecht man es? Sind wir wieder beim Thema Gerüche?

Speaker:

Und dann habe ich mir überlegt, ist es zu viel, zu persönlich und überhaupt

Speaker:

und habe es irgendwie noch zehnmal gelöst und habe mir überlegt, ob es zu viel ist.

Speaker:

Aber das ist ja dann wieder das. Beim Oversharing wären wir dann wieder. Genau.

Speaker:

Aber ich habe wirklich ein tolles Feedback, ein sehr konstruktives Feedback

Speaker:

bekommen. Also eben die paar Feedbacks oder wie man das nennt,

Speaker:

die paar Rückmeldungen, die ich bekommen habe. Sechs sind Feedbacken.

Speaker:

Die Feedbacken, die ich bekommen habe, die waren auch alle positiv.

Speaker:

Ich meine, wir hatten wirklich beide kurz vorher kalte Füße.

Speaker:

Ich habe ja abgesehen vom Schneiden, habe ich es auch ungefähr 50 Mal angehört.

Speaker:

Was zum Glück nicht gezählt wird, weil sonst wären alle Plays nur von mir.

Speaker:

Genau. Genau.

Speaker:

Wir haben ein paar gefunden, wir sind lustig. Das hat man natürlich sehr gerne angenommen.

Speaker:

Wir haben ja eigentlich beschlossen, es ist uns egal, ob die anderen uns lustig

Speaker:

sind. Natürlich, natürlich.

Speaker:

Weil wir ja so... ... abgebrüht sind. Ja, das auch.

Speaker:

Aber auch so gefestigt und in unseren Meinungen und Gefühlen vor allem.

Speaker:

Genau, so Sachen sind uns egal, ob sie andere... Und überhaupt keine Probleme

Speaker:

mit so Selbstwertsgeschüssen und so. Nein, nein, nein.

Speaker:

Für mich ist es ja etwas völlig Normales, mich so zu exponieren.

Speaker:

Das mache ich ja ständig.

Speaker:

Also es ist ja auch schon mein Kleidungsstil, der so flippig ist.

Speaker:

Und du verharschst mich. Am Donnerstag habe ich wirklich gemerkt,

Speaker:

dass ich ein brutales Herzflattern habe, weil eben das für mich nicht normal

Speaker:

ist, dass ich mich so aus dem Fenster lehne, mit der Punkt stelle.

Speaker:

Ich weiss noch, dass ich bei dir eingecheckt habe, so geht es dir auch so.

Speaker:

Soll ich es noch löschen?

Speaker:

Und wir beide uns, glaube ich, sehr beherrscht haben, zu einem anderen nicht

Speaker:

zu sagen, komm, wir lassen es einfach, komm, du strichst, du kommst,

Speaker:

du kommst, du kommst, du kommst, du kommst. Oder überarbeitet nochmal.

Speaker:

Wir machen einfach alles nochmal neu.

Speaker:

Oder alles so schneiden, dass es völlig irgendwie ohne Anglizismen und Kraftausdrücke

Speaker:

und thematisch auch total wie unschwierig ist. Genau.

Speaker:

Wir haben recht steil eingestiegen mit lustig in der ersten Folge.

Speaker:

Die globalpolitische Situation hat sich gerade so herausgestellt,

Speaker:

dass es gerade nicht im Ganzen so lustig ist.

Speaker:

Und wir haben eine Folge aufgenommen, wo schwer ist.

Speaker:

Ihr hört, dass das sehr viel sehr Persönliches ist und uns aber sehr wichtig ist.

Speaker:

Es geht darum, nie wieder ist jetzt.

Speaker:

Darum möchten wir auch davon erzählen, von der Generationen vor uns und von

Speaker:

dem, was uns mitgegeben worden ist, um euch auch vielleicht dazu zu bringen,

Speaker:

darüber zu reden, woher ihr gekommen seid, woher eure Familien gekommen sind,

Speaker:

was für Geschichten dort sind, das nie wieder eben wirklich jetzt ist.

Speaker:

Dass wir unsere Vorurteile beginnen, ablegen. Und Xenophobie heisst halt einfach

Speaker:

wirklich, dass man Angst hat vor allem, was anders ist, als man selber kennt.

Speaker:

Und wir möchten wirklich euch dazu anregen, helft mit, dass wir eine diverse Welt bleiben.

Speaker:

Helft mit, dass wir eine bunte Welt bleiben.

Speaker:

Und wenn wir einheißen lassen, dass Menschen wie in anderen Staaten dürfen so

Speaker:

dominant sein und dürfen bestimmen,

Speaker:

wer das Recht hat, zu existieren, wie man möchte existieren und was Recht hat

Speaker:

zu lieben, wie man möchte lieben. Wenn das eingeschränkt wird,

Speaker:

Dann sind wir wieder an einem Punkt, wo wir gesehen sind vor 80 Jahren.

Speaker:

Hallo zusammen zur zweiten Folge.

Speaker:

Wokeness ist nicht nur ein Trend, wir sind nicht nur lustig,

Speaker:

sondern es gibt auch die andere Seite, it's not a one-way street.

Speaker:

Globalisierung hat Vor- und Nachteile und alles hat seinen Preis.

Speaker:

Und wie Jane Fonda gerade so wunderschön gesagt hat, «Wokeness is nothing else

Speaker:

in caring for others». Und das ist genau der Punkt.

Speaker:

Es geht darum, dass wir nicht isoliert leben, dass es nicht nur um deine eigenen

Speaker:

Lebensumstände geht, die nicht ausgeliebt werden können, sondern es gibt noch andere Menschen.

Speaker:

Es gibt Menschen mit Beeinträchtigungen, es gibt Menschen aus anderen Ländern

Speaker:

und mit anderen Ethnien, die andere Sprachen reden, es gibt Menschen,

Speaker:

die sich anders lieben, sich anders identifizieren, einen anderen Gott anbeten, was auch immer.

Speaker:

Und all das ist absolut legitim und es ist gerechtfertigt. Und wir wollen doch

Speaker:

alle in einer Welt leben mit dieser Buntheit.

Speaker:

Und das Ziel ist doch eigentlich, dass es keine Grenzen mehr gibt.

Speaker:

Dass wir nicht mehr so auch begrenzt denken und fühlen.

Speaker:

Und Freiheit ist eine grosse Verantwortung und ist nicht nur schön und einfach.

Speaker:

Und kann auch beschränken.

Speaker:

Nein, wir sind wahrscheinlich nicht mehr so lustig. Aber es ist einfach auch

Speaker:

gerade nicht mehr so lustig. Es ist nicht immer lustig, nein.

Speaker:

Und das ist einfach die Wahrheit. Ja, und es macht einfach eine verdammt Angst.

Speaker:

Und einer von den Gründen, warum wir gesagt haben, wir wollen einen Podcast

Speaker:

machen, wo wir miteinander zusammengesessen

Speaker:

sind, war es, dass wir gesagt haben, wir reden über Sachen.

Speaker:

Die schwerfallen. Wir haben gesagt, wir reden über Tabus, wir haben gesagt,

Speaker:

wir reden über die Sachen, die uns so leicht fallen, wenn wir miteinander darüber

Speaker:

reden, aber die Leute reden nicht drüber miteinander.

Speaker:

Und ich glaube, das ist auch so etwas. Das geht wirklich auch darum,

Speaker:

redet über eure Geschichten, redet mit den älteren Menschen in eurer Umgebung,

Speaker:

redet mit euren Grosseltern, mit euren Eltern darüber.

Speaker:

Hört zu von. Und loset an und loset zu und es geht gar nicht darum,

Speaker:

vielleicht hast du keine Grossmami mehr, die dir erzählen kann,

Speaker:

wie das gewesen ist, warum ein Schreiber gerne angefangen hat, machen.

Speaker:

Vielleicht musst du deinen Mann wieder darüber fragen, was sie miterlebt hat

Speaker:

oder was für traumatisierte Eltern sie gehabt haben.

Speaker:

Aber es geht wirklich auch darum, wir sind jetzt in einer Situation,

Speaker:

in der ich glaube, dass wir müssen,

Speaker:

reagieren. Wir müssen.

Speaker:

Gegensteuern, was gerade so passiert. Und mir macht es fest, fest Angst.

Speaker:

Ich mache mir Sorgen um meine Kinder. Es ist wieder salonfähig,

Speaker:

andere zu diskriminieren, zu hetzen. Es ist salonfähig, der rechte Arm zu liefen. Verdammt nochmal.

Speaker:

Es ist salonfähig, der rechte Arm zu liefen. Und da liebt es mir im Fall alles.

Speaker:

Ich finde es sehr schade, dass ich nicht so einen Hitler-Schnauz machen kann,

Speaker:

weil jetzt so konnotiert ist.

Speaker:

Ja, nur wegen so einem Deppen. Es ist nicht nur eine Schnauze.

Speaker:

Es ist nicht nur eine Hand, eine Geste. Es geht nicht nur um zwei Zentimeter Haar unter deiner Nase.

Speaker:

Es geht darum, um das, was vor 80 Jahren passiert ist.

Speaker:

Also du bist nicht einfach eines DAP-Anhänger geworden und hast gefunden,

Speaker:

trülülülü, das macht mir jetzt ein einfaches Leben.

Speaker:

Um das geht es nicht. Es geht darum, dass man hinterfragt, für was man einschaut.

Speaker:

Und darum müssen wir alle darüber reden, wenn wir nicht darüber reden,

Speaker:

dann haben wir ein Problem.

Speaker:

Meine Grosseltern kann ich nicht mehr fragen. Genau, da sind wir vor Ort auch

Speaker:

hängen geblieben, dass ich gesagt habe, ich weiss gar nicht,

Speaker:

ob mein Omi in Ordnung ist mit dem.

Speaker:

Und dann muss ich plötzlich sagen, hey, weisst du was, doch.

Speaker:

Okay, es ist unsere Geschichte und wir müssen mit dem auch umgehen.

Speaker:

Das ist auch unser vererbtes Trauma, je nachdem. Genau, ich wollte sagen,

Speaker:

es ist Generationentrauma, das wir vielleicht einfach endlich auch ablegen können.

Speaker:

Die Zeiten bedingen nämlich gewisse Massnahmen und die zweite Folge ist jetzt

Speaker:

nicht ganz so lustig. Und nicht ganz so pünktlich.

Speaker:

Ja, das ist auch etwas, aber den Stress machen wir uns auch nicht.

Speaker:

Das hat bis jetzt niemand nachgefragt und ihr erwartet einfach, für was es kommt.

Speaker:

Und uns ist wichtig, dass ihr weiterhin zuhört. Das ist für uns mega,

Speaker:

mega schön. Und dass es für euch so ist.

Speaker:

Und würdet ihr das empfinden, als würden wir mit euch am Küchentisch sitzen.

Speaker:

Ich glaube, dadurch lernt ihr uns am besten kennen. Ja, und es bedeutet uns

Speaker:

wahnsinnig viel. Genau das haben wir wollen.

Speaker:

Wir haben so Freude, fest Freude daran, dass wir über 70 Zuhörer gehabt haben.

Speaker:

In der ersten Folge ist der Wahnsinn. Aus unterschiedlichen Ländern.

Speaker:

Aus unterschiedlichsten Ländern. Woher die ukrainischen Zuhörer kommen,

Speaker:

möchte ich trotzdem noch wissen.

Speaker:

Bitte, schreibt uns, woher die ukrainischen Zuhörer kommen. Seid ihr Bots?

Speaker:

Und die Zuhörer aus den USA, also nimmt mich wirklich rund um.

Speaker:

Weil wenn ihr Baseldeutsch verständet, dann bitte meldet euch.

Speaker:

Und wir finden es so schön, dass ihr zugehört. Aber dieses Mal ist es ein bisschen anders.

Speaker:

Und nächstes Mal vielleicht wieder. Und das nächste Mal ist es vielleicht wieder

Speaker:

anders. Aber das ist so der Rollercoaster, den wir mit uns erleben.

Speaker:

Bisschen Blem Blem. Bisschen Blem Blem, echt Blem Blem.

Speaker:

Und vor allem, so ist unser Leben auch. Unser Leben ist auch ein Rollercoaster und ein Up and Down.

Speaker:

Und wir haben es wahnsinnig lustig miteinander, aber wir sind auch wahnsinnig

Speaker:

ernst miteinander und das hört ihr jetzt. Viel Spass.

Speaker:

Die Geschichte von meinen Grosseltern ist etwas, was mich unglaublich prägt.

Speaker:

Also mütlicherseits, fettlicherseits habe ich keine Ahnung, ist mir egal.

Speaker:

Aber nein, dass es mich, dass es mich, dass es mich, dass es mich zwei Menschen,

Speaker:

die so lange vor mir schon gelebt haben, so geprägt haben. Also,

Speaker:

weil meine Grosseltern haben wirklich... Hast du eine gute Beziehung?

Speaker:

Ich hatte eine mega gewürdige Zeit zu meinen Grosseltern.

Speaker:

Mein Grossvater war mein absolut grösster Held auf der Welt.

Speaker:

Ich finde, jeder Mensch darf seine Meinung haben. Oder abändern?

Speaker:

Total, das ist nicht der Punkt. Aber ich bekomme dann ein Problem damit,

Speaker:

wenn deine Meinung menschenverachtend wird, wenn deine Meinung dazu führt,

Speaker:

dass andere ausgeschlossen werden von Privilegien, die du hast.

Speaker:

Wenn deine Meinung dazu führt, dass... Also extrem, egal welche Fahrbahn.

Speaker:

Egal, und zwar egal, egal ob links oder rechts, aber irgendwann trifft es sich

Speaker:

so unten wieder in der Mitte. Nicht vergessen. Ja, das finde ich auch.

Speaker:

Und das finde ich mega, mega schwierig. Und dort muss ich dann sagen,

Speaker:

ich muss mich distanzieren. Ich bin voll okay damit, wenn Menschen eine andere Meinung haben wie ich.

Speaker:

Im Gegenteil... Das muss auch so sein. Ich schätze das. In einer Demokratie.

Speaker:

Wenn man auch diesen Diskurs kann haben und ich glaube in einem Land und zwar

Speaker:

mit mit Vielleicht ist das ein falsches Wort, aber ich habe eine Ehrfurcht davon,

Speaker:

dass ich hier in Frieden leben darf.

Speaker:

Ich bin ein riesengroßer Fan von Margot Friedländer, die mit 100 Jahren noch

Speaker:

auf dem Vogue-Cover war.

Speaker:

Was, das ist doch mal ein Goal for Life. Mit 100 noch auf dem Vogue-Cover. Hallo. Hallo.

Speaker:

Und zwar nicht irgendwie, weil die Frau, und das wird dir ja angehängt,

Speaker:

wenn man sich die Kommentare durchliest, irgendwie Aufmerksamkeit geil ist. Doch, doch.

Speaker:

Sie hat es mega nötig mit 100. Mit 100 musst du unbedingt Aufmerksamkeit sein.

Speaker:

Nein, sondern weil sie sagt, jetzt liegt es an euch, ich bin eine der Letzten, die noch dabei war.

Speaker:

Und so hat es angefangen.

Speaker:

Ich möchte hier einen ganz kurzen Schalt zum Maren Grossart machen,

Speaker:

der ein wunderschönes Lied geschrieben hat, Oma.

Speaker:

Kennst du das? Nein. Ihr zeigst es noch. Was wunderschön ist.

Speaker:

Ich glaube, das ist genau das Problem. Wir haben die Connection nicht mehr zu

Speaker:

dem. Und das ist das Problem, dass unsere Grosseltern und Urgrosseltern die

Speaker:

Geschichte nicht richtig erzählt haben oder gar nicht erzählt haben.

Speaker:

Meine Grossmutter ist als Staatenlose während dem Krieg gross geworden.

Speaker:

Meine Grossmutter ist halb Schwedin, halb Dänin und ist in Hamburg gross geworden während dem Krieg.

Speaker:

Sie hat sie staatenlos gemacht, weil sie ihnen alles entzogen,

Speaker:

was sie hatten an Staatsidentität, weil sie halt keine Deutsche waren.

Speaker:

Sie haben alles am Grauen miterlebt

Speaker:

Hamburg ist jetzt nicht unbedingt ein cooler Ort

Speaker:

gewesen zum im Zweiten Weltkrieg leben zum Glück sind wenigstens die Alliierten

Speaker:

gekommen und nicht Sowjets am Schluss aber meine Grossmutter hat das Graue richtig

Speaker:

frontal miterlebt und sie hat auch zum Glück darüber geredet und für das bin ich.

Speaker:

Unglaublich dankbar, weil sie einen grossen Teil meiner Identität ausmacht.

Speaker:

Mein Grossmutter hatte einen Stiefvater, der ein Transportunternehmen hatte.

Speaker:

Er hatte drei Stiefkinder und acht eigene Kinder mit meiner Urgroßmutter.

Speaker:

Und irgendwann hat SS an die Tür geklopft und hat gesagt, du machst jetzt Transport

Speaker:

für uns ins Arbeitslager.

Speaker:

Ich bin nicht einmal in der Partei. Eher nicht.

Speaker:

Und sie haben gefunden, ja, aber du hast so viele Kinder. Wenn ein paar von

Speaker:

deinen Stiefkindern fehlen, komm mal, ein paar Müll oder weniger zu stopfen,

Speaker:

ist ja nicht so schlimm für dich, oder?

Speaker:

Und er hat alle seine Kinder geliebt, egal ob sie sie eigenen waren oder nicht.

Speaker:

Und er musste dann den Transport machen ins Arbeitslager.

Speaker:

Und meine Grossmutter ist als 9-jährige hinten auf der Ladefläche gehockt und

Speaker:

hat den Transport mitgemacht ins Arbeitslager.

Speaker:

Ah, nicht Menschen, Lebensmittel? Nein, nicht Menschen.

Speaker:

Oh mein Gott. Das hatte ich so verstanden. Nein, shit, hoffentlich nicht.

Speaker:

Okay, nein, nein, nein, Lebensmittel und Material.

Speaker:

Ich wollte jetzt kein Fass aufmachen.

Speaker:

Meine Grossmutter hatte Begegnungen

Speaker:

mit SS-Soldaten, die wir nicht wissen wollen, wie es gelaufen ist.

Speaker:

Und wir reden von jemandem, der heutzutage als Deutsche abgestampelt wird,

Speaker:

weil sie Deutsch gesprochen hat.

Speaker:

Natürlich hat sie Deutsch gesprochen. Also, sie hat platt und hat Deutsch gesprochen.

Speaker:

Die Frau war ein Trümmerkind. Sie hat die Sachen zusammen gelesen.

Speaker:

Sie ist dreimal verschüttet worden in einem Bunko mit den Geschwistern zusammen.

Speaker:

Sie hat bis heute gelesen, der phobische Anfall.

Speaker:

Sie konnten nicht in der U-Bahn in London fahren, weil das für sie einfach nicht geht.

Speaker:

Er hat das mit sich gedreht. Und es spielt gar keine Rolle, ob du eine deutsche

Speaker:

Geschichte hast oder eine nicht so deutsche Geschichte.

Speaker:

Das Problem am Ganzen ist, dass wir nicht darüber geredet haben.

Speaker:

Und genau das ist der Punkt, warum wir diesen Podcast machen.

Speaker:

Weil wir über Sachen reden, die man eben nicht darüber redet.

Speaker:

Ja, da kann ich auch nur wenig erzählen, aber mein Uropa ist tatsächlich,

Speaker:

weil er Angst um seinen Laden hatte, der Partei beigetreten.

Speaker:

Das habe ich glaube ausgelassen. Mein Großvater ist zur See gefahren und dann

Speaker:

hat er meine Großmutter kennengelernt in Hamburg.

Speaker:

Dann ist sie mit ihm in die Schweiz gekommen. In jedem Fall haben sie in Basel

Speaker:

gelebt, 64 Jahre zusammen in der gleichen Wohnung.

Speaker:

Und meine Grossmutter hat trotz allem aus dieser Urangst heraus immer noch teilgefahren, beladete,

Speaker:

und andere Konserven versteckt. Meine Oma hat abgehortet. Ausserhalb von der Küche.

Speaker:

In ihrem Bastelzimmer ist in jeder Zeit die Schublade noch irgendetwas gewesen.

Speaker:

Genau dasselbe bei meiner Oma. Die hat abgehortet Konserven und Essensachen.

Speaker:

Das ist so eine OCD, die sie hatte, die natürlich nie diagnostiziert worden ist.

Speaker:

Eine Zwangsstörung, die einfach nicht weggemacht konnte werden.

Speaker:

Für Schlechtes. Wenn sie fremden. Weil der Ruf von der Rote Armee war,

Speaker:

dass wenn sie kommen, dann räumen sie als erstes in die Küche aus.

Speaker:

Nehmen alles mit. Nehmen alles mit. Vergewaltigen alle und nehmen alle ihre Lebensmittel mit.

Speaker:

Und darum hat sie überall alles versteckt.

Speaker:

Und ich glaube, ihr ist sehr bewusst gewesen, dass es nicht gesund ist.

Speaker:

Ich glaube, ihr ist unglaublich bewusst gewesen, dass es keine Angst gibt,

Speaker:

was sie wirklich muss haben.

Speaker:

Es ist keine reelle Bedrohung, aber sie hätte nicht anders können.

Speaker:

Als wir ihre Wohnung, ihre viereinhalb Zimmerwohnung rumgetan,

Speaker:

wir haben Monate gebraucht, weil sie nicht nur Essen, sondern auch Geld überall versteckt hat. Okay.

Speaker:

Wir sind uns nicht bewusst, was für unglaubliche weitreichende Folgen das alles hat.

Speaker:

Psychologisch auch. Und auch psychosomatisch. Ja, natürlich, mega.

Speaker:

Ich bin elf Jahre alt war, als meine Schwester die Welle in der Schule aufgeführt hat.

Speaker:

Okay? Die Welle. Ja.

Speaker:

Ein mega krasses Stück. Und aufgrund von dem, weil sie das Theaterstück aufgeführt

Speaker:

haben, ich habe mit meiner Schwester Text gegründet. Meine Schwester ist sieben Jahre älter als ich.

Speaker:

Ich habe mit meiner Schwester Text gegründet, weil sie die Hauptrolle hatte.

Speaker:

Und am Theaterstück selber war ich natürlich auch dabei. Ich konnte jedes Wort auswendig.

Speaker:

Und dann sind Bilder vom Holocaust an der Wand gelaufen.

Speaker:

Und Dort habe ich erst verstanden, was das bedeutet. Natürlich,

Speaker:

ich meine, ich war zwölf gewesen, was willst du?

Speaker:

Und dann habe ich meiner Grossmutter einfach Fragen gestellt.

Speaker:

Ich habe meiner Grossmutter einfach Fragen gestellt, die schwierig gewesen sind,

Speaker:

aber niemand vorhat in meiner Familie, dass jemand gefragt hat.

Speaker:

Weil ich verstand, hey, du bist doch in dieser Zeit gross geworden.

Speaker:

Du hast in Deutschland gelebt.

Speaker:

Du bist, du bist, was ist passiert? Was ist gesehen?

Speaker:

Wie hast du dich gefühlt? und es war nicht cool. Ich glaube,

Speaker:

für meine Grossmutter war es mega schwierig, dass ihr schwierigster Enkelkind

Speaker:

plötzlich kommt und alle Fragen stellt.

Speaker:

Ich habe immer wieder die Fragen gestellt, weil ich wollte wissen, was passiert ist.

Speaker:

Damit mein Grossvater und meine Grossmutter heiraten konnten,

Speaker:

haben sie eine außerordentliche Bewilligung vom Konsulat gebraucht.

Speaker:

Und dann hat er sie verheiraten. Das war ein mega Papierkrieg und meine Grossmutter

Speaker:

hat bis heute keine eigene Staatsbürgerschaft. Sie ist Schweizerin auf dem Pass.

Speaker:

Aber man hat ihr nie das zurückgegeben, was man damals ihr weggenommen hat,

Speaker:

dass sie statunlos geworden ist.

Speaker:

Wenn ich die Geschichte von meiner Grossmutter so fühle, was ich wirklich schon

Speaker:

sehr lang mache, weil ich die Geschichte schon sehr lang kenne,

Speaker:

dann fühlt es sich jetzt unglaublich nach bei all dem.

Speaker:

Und das ist etwas, was mir ich möchte mir selber so ganz oft nicht eingestehen,

Speaker:

aber ich möchte mir wirklich Sorgen.

Speaker:

Wir sagen das so leicht, Brun.

Speaker:

Ich finde nicht mal das, das ist einfach die Intoleranz. Genau,

Speaker:

wir sagen das, das habe ich gerade gesagt, wir sagen das so leicht und wir sagen

Speaker:

so leicht Nazis und wir sagen so leicht rechts, aber um all das geht es gar nicht.

Speaker:

Wir sind viel weiter und das werden wir uns alle immer noch nicht eingestehen.

Speaker:

Eigentlich sind wir alle schon viel weiter.

Speaker:

Wir haben 80 Jahre damit verbracht, das aufzuarbeiten.

Speaker:

Ob es wir Schweizer sind mit dem Judegold

Speaker:

und mit den Züge, die wir nicht durchgelassen haben und Pfannhäuser.

Speaker:

Ich hatte einen Grossvater, ich weiss nicht viel über meine Familie vaterlicher

Speaker:

Seite. Ich hatte einen Grossvater, der im Militär war während dem Zweiten Weltkrieg

Speaker:

und er hat seinen Dienst verweigert an der Grenze.

Speaker:

Und weil sie ihn dann aus der Armee geworfen haben und auch die grosse Schande

Speaker:

der Familie war, hat er sich umgebracht.

Speaker:

Wir dürfen nicht zulassen, dass wir wieder an den gleichen keinen Ort gekommen.

Speaker:

Und ich sage noch mal, meine Grossmami ist jetzt so wirklich nur in dem Nebel der Demenz, aber,

Speaker:

Unsere Grosseltern wissen noch, um was es geht.

Speaker:

Und selbst wenn wir keine ausländischen Grosseltern hatten, wenn es Grosseltern

Speaker:

sind, die in der Schweiz gelebt haben, wir wissen, warum die Schrebergärten gegründet wurden.

Speaker:

Die Schrebergärten wurden gegründet aufgrund der Lebensmittagentur in der Schweiz.

Speaker:

Also in Deutschland und in der Schweiz. Aber darum haben wir mit dem angefangen.

Speaker:

Darum haben wir selber angefangen, Rüebeln und Hedäpfel und Salat anbauen.

Speaker:

Das ist nicht einfach gesehen, weil wir genug Land hatten und weil wir genug

Speaker:

Zeit hatten und zu viel Saatgut, sondern weil wir das gemacht haben,

Speaker:

weil wir Angst hatten vor dem, was kommt.

Speaker:

Und wir sind wieder an dem Punkt, dass es schwierig und gefährlich ist und wir

Speaker:

müssen jetzt dafür sorgen, dass es diesen Rutsch nicht wieder gibt.

Speaker:

Wir gucken einfach zu viel auf, was uns unterscheidet und nicht das,

Speaker:

was uns verbindet als Menschen.

Speaker:

Und wir dürfen nicht vergessen, dass wir nicht dort hinzucken,

Speaker:

wo wir gesehen sind, von 80 Jahren.

Speaker:

Und es ist mir wirklich, es liegt mir so fest am Herzen. Aber ich höre mal wieder

Speaker:

so, diesmal ist es anders. Nein, es ist nicht diesmal, es ist anders. Es ist genau gleich.

Speaker:

Und es wird noch schlimmer. Es ist noch schlimmer. Und es ist nicht anders.

Speaker:

Es ist noch schlimmer, weil es noch immer anfängt, in einem Kontinent,

Speaker:

wo wir das Gefühl hatten, dort, dass wir uns befreien, das sind die Menschen,

Speaker:

die uns zur Rettung kommen, die haben angefangen damit.

Speaker:

Und fuck off the American in Dream. Dort ist jemand in der Hauptfunktion an

Speaker:

der Macht, der dafür will sorgen, dass es Rassentrennung gibt.

Speaker:

Und es ist ein radikales Wort, aber genau so ist es. Rassentrennung will, wo Menschen.

Speaker:

Unterdrückt, die anders sind, die trans sind, die ein bisschen eine Spur von

Speaker:

Farbe in ihrer Hautfarbe haben. ein Mensch, der Frauen hasst, aufs Blut.

Speaker:

Wirklich, aufs Blut Frauen hasst.

Speaker:

Und wir können nicht einfach weglucken. Wir müssen ein Statement setzen und

Speaker:

es macht mich verzweifelt.

Speaker:

Aber hier ist es ja auch nicht anders. Das passiert ja hier auch schon.

Speaker:

Also Österreich. Das sage ich ja gar nicht. Natürlich.

Speaker:

Ein Ex-Friend von mir, der seine Familie, also im mittleren Sitz,

Speaker:

kommt aus der Steiermark.

Speaker:

Ich habe Baseldeutsch mit diesen Leuten

Speaker:

weil sie mich einfach verstanden haben weil wir genau gleich komisch reden also

Speaker:

sie reden genauso komisch wie ich und wenn ich etwas nicht verstanden habe und

Speaker:

die haben gutes Essen und guten Wein und es ist einfach so,

Speaker:

unglaublich die tollsten, herzigsten, schönsten Menschen und keiner davon hat

Speaker:

auch nur im Ansatz und ich bin sehr sehr empfindlich was das angeht mhm,

Speaker:

fremdefeindliche Allüe gehabt. Sagen wir es mal so. Und dann bin ich...

Speaker:

Sie sahen aber anders aus.

Speaker:

Ja, wir sind so rumgefahren und dann hat mir jemand gesagt, im Fall da kommt er her.

Speaker:

Und ich war. Ja, er. Ja, er.

Speaker:

Den, über den man nicht redet. Der Voldemort von Österreich.

Speaker:

Du weisst schon, wer. Die haben alle genauso gelitten wie mir.

Speaker:

Die haben alle genauso gelitten wie meine Grossmutter. Die haben alle genauso gelitten.

Speaker:

Niemals ist freiwillig gegangen. Niemals hat es freiwillig gefunden,

Speaker:

ich bin voll dafür, was er macht. Niemals.

Speaker:

Niemals. Mit all den Leuten, die ich dort geredet habe. Und wir haben viele

Speaker:

solche Gespräche geführt.

Speaker:

Aus irgendeinem Grund, ich habe es nicht einmal initiiert, haben die Leute sich

Speaker:

mit mir darüber unterhalten, was ich super schön gefunden habe.

Speaker:

Ich war in dem Ort, wo er eigentlich herkommt.

Speaker:

Und sie haben mir gesagt, wir haben im Fall nicht die Ansichten.

Speaker:

Wir sind im Fall nicht so. Wir sind im Fall anders.

Speaker:

Was für ein Traumat, wenn man dort wohnt.

Speaker:

Mein U-Großvater hat absolut widerstanden in dieser Partei. Und was ist passiert?

Speaker:

Die sind gekommen, haben seine Kinder bedroht und dann ist er gegangen.

Speaker:

Dein Großvater, U-Großvater, es ist genau die gleiche Story.

Speaker:

Es ist immer Angst. Es ist nicht Überzeugung. Es ist nicht Ideologie.

Speaker:

Ich glaube nicht, dass alle Anhänger und alle Parteimitglieder der NSDAP böse

Speaker:

und schlechte Menschen gewesen sind.

Speaker:

Möchte ich noch mal kurz gesagt haben. Wir messen das so an dem,

Speaker:

was wir jetzt kennen. Aber es hat kein Google gegeben.

Speaker:

Es hat kein Internet gegeben. Du hast Zeitungen gehabt, das war fertig,

Speaker:

lustig, ciao und dann vielleicht noch Mund-zu-Mund-Propaganda.

Speaker:

Und dass Menschen sich der NSDAP angeschlossen haben, ist nicht verwerflich.

Speaker:

Es war logisch, es hat Hoffnung geben.

Speaker:

Das ist überhaupt nicht der Punkt. Der Punkt ist, dass wir heute...

Speaker:

Aber das ist die Grundschuld, die man als Deutscher mit sich trägt.

Speaker:

Das weiss ich und das verstand ich.

Speaker:

Wir sind Mitläufer. Das verstand ich. Ich bin mit einem deutschen Mann zusammen

Speaker:

gesehen und ich verstand es wirklich.

Speaker:

Aber der Punkt ist, dass wir heute in einem komplett anderen Zeitalter leben.

Speaker:

Du kannst dich informieren. Wir können uns informieren, ja.

Speaker:

Du kannst dir deine eigene Meinung bilden. Und das, was jetzt abläuft, ist nicht in Ordnung.

Speaker:

Es ist nicht die Ausnahme. Du bist nicht die Ausnahme. Es heisst nicht,

Speaker:

dass nur weil gewisse Menschen im Moment das Ziel des Hasses sind,

Speaker:

dass nicht morgen wir das sind. Genau das ist der Punkt.

Speaker:

Genau das ist der Punkt. Weil auch im Holocaust, wo Menschen mit Beeinträchtigungen,

Speaker:

schwule, psychisch kranke Menschen, alle eingesperrt oder ins KZ. Priebst du?

Speaker:

Wirklich mega wichtig. Ja. Menschen, die hochgehalten werden in der Gesellschaft,

Speaker:

alle sind sofort im KZ gelandet.

Speaker:

Es gibt eine tolle Geschichte, die mein Ex in seiner Performance als Lulaloo

Speaker:

erzählt über einen Texter, der heisst Balz.

Speaker:

Und es kommt jetzt ein Film gerade raus, den ich morgen im Kino mit ihm anschaue,

Speaker:

über diesen Menschen, dem gedroht wurde, ins Kassett zu kommen,

Speaker:

außer er schreibt zwei Hits für Zara Leander, die er geschrieben hat.

Speaker:

Das eine heisst, davon geht die Welt nicht unter, und das andere heisst,

Speaker:

es wird einmal ein Wunder geschehen, die ihm das Leben gerettet haben.

Speaker:

Ich habe eine Geschichte gelesen über eine junge Frau, die immer einen Film machen wollte.

Speaker:

Ja. Und die junge Frau aus dem Dorf wollte unbedingt einen Film machen,

Speaker:

Leni Riefenstahl, ihr grosser Idol.

Speaker:

Und dann ist sie so kurz, so kurz davor gewesen, können machen, was sie will.

Speaker:

Und sie hat erfahren, um was es eigentlich wirklich geht für Leni Riefenstahl.

Speaker:

Shattered Dream. Shattered Dream. Sie hat zugeschaut, wie Leute ins Arbeitslager verfolgt werden.

Speaker:

Sie hat verstanden, wie unmenschlich und wirklich, das Wort ist angebracht.

Speaker:

Ich habe Kinder. Ich habe Kinder in dieser Welt.

Speaker:

Wir können nicht zulassen, dass das nochmal passiert. Also wir müssen es wirklich besser wissen.

Speaker:

Ja, wir wissen es doch besser. Wir wissen es auch eigentlich besser, ja.

Speaker:

Ich gebe mir so fest Mühe, Menschen nicht in den Topf zu werfen.

Speaker:

Aber Menschen, die AfD wählen, sind doch verzweifelt, weil sie Jobs verloren

Speaker:

haben, weil sie finanziell am Ende sind. Aber das ist nicht löslich.

Speaker:

Verstehst du, was die Geschichte sagt? weil es kann doch nicht sein dass wir

Speaker:

normal genau die gleiche Fehler machen.

Speaker:

Ich habe immer die gleichen Beziehungsfehler gemacht, aber wenn ich einen fucking

Speaker:

Stimmzettel auf dem Tisch habe, dann denke ich 700 Mal davon hoch,

Speaker:

bevor ich ihn abschicke.

Speaker:

Ich könnte nicht mitlaufen aber ich hätte auch wiederum das Privileg eben,

Speaker:

ich habe keine Kinder, keine ich muss, ich kann für mich für mich alleine Entscheidungen

Speaker:

treffen und kann sagen, okay ich flüchte alleine,

Speaker:

das Privileg hat nicht jeder, ich entziehe mich dem oder kämpfe dagegen,

Speaker:

weil ich niemanden schützen muss.

Speaker:

Aber ich sage dir jetzt eins, wenn ich mich dazu entscheiden muss,

Speaker:

ob meine Kinder in der Welt aufgefahren sind mit diesem Erben und das mir mit

Speaker:

sich tragen als Schuld, ich würde immer wieder Nein sagen.

Speaker:

Das mache ich nicht. Ich mache nicht mit.

Speaker:

Ich bin weit weg von Amerika, ich bin nie dort gesehen.

Speaker:

Aber seit ich sehr klein bin und ich habe unglaublichen Bezug zu Native Americans,

Speaker:

grösseren Bezug zur Natur,

Speaker:

ein tieferer Respekt für alles, haben auch ihre Kriege, haben auch ihre Schlachter

Speaker:

untereinander und gar keine Diskussion. Auch noch Menschen, ja.

Speaker:

Aber was mit ihnen passiert ist in Amerika, ist schrecklich und furchtbar.

Speaker:

Und was jetzt passiert, das macht mich so hessig. Kannst du dir nicht vorstellen.

Speaker:

Trump hat bestimmen, dass sie kein

Speaker:

Geburtsrecht mehr haben. Sie haben kein amerikanisches Geburtsrecht mehr.

Speaker:

Was absurd ist, weil sie waren vorher da, bevor jemand aus der Oka kam.

Speaker:

Ja, aber jetzt wird erwartet von ihnen, dass sie entweder eine Stammeszugehörigkeit

Speaker:

haben, dann verlieren sie die amerikanische Staatsbürgerschaft.

Speaker:

Was bedeutet, man kann sie ausschaffen in die Internierungslagen,

Speaker:

die man jetzt gerade baut, mit den privaten Gefängnisgesellschaften,

Speaker:

die man jetzt baut, er baut jetzt gerade jetzt gerade, baut er Arbeits- und in den Nierungslager.

Speaker:

Kommt uns das bekannt vor? Dort ist das eine tief verwurzelte Geschichte.

Speaker:

Wir haben die tief verwurzelten Geschichte schon lange gelöst.

Speaker:

Ja, aber wenn es da salonfähig ist, dann ist es auch hier salonfähig.

Speaker:

Hitler war nur ein Sozialist, der falsch verstanden wurde. Willst du mich eigentlich verarschen?

Speaker:

Meine Oma hat es mal fallen lassen. Hitler war doch ein sehr sympathischer Mensch. Natürlich.

Speaker:

Mein Vater ist in die Luft gegangen. Warte schnell. Moment. Deine Grossmutter.

Speaker:

Das muss man wirklich nochmal klarstellen. Deine Grossmutter hat den Medienzugriff

Speaker:

gehabt von ihrer Generation. Ja.

Speaker:

Das muss man nochmal klarstellen. Das ist etwas anderes.

Speaker:

Dass damals die grossen, breiten Massen begeistert waren von Herrn Hitler,

Speaker:

ist eine komplett andere Story als Massen, die heutzutage von Frau Weide begeistert

Speaker:

sind. Das ist eine andere Story.

Speaker:

Heutzutage kannst du googeln, du kannst Informationen suchen auf hundert verschiedenen

Speaker:

Kanälen und Und du kannst Meinungsäusserungen von hundert verschiedenen Menschen.

Speaker:

Unsere Urgroßeltern und Grosseltern hatten das Privileg nicht.

Speaker:

Sie hatten eine, vielleicht, wenn sie Glück hatten, zwei Quellen.

Speaker:

Und sie hatten einen so begrenzten Bildschirm in ihrer Welt.

Speaker:

Ich glaube, mein Vater ist in die Luft gegangen, aber ich habe ihn mal dazu

Speaker:

befragt und er hat das so begründet, dass meine Oma sehr glücklich in der Hitlerjugend war.

Speaker:

Der grösste Fluch für meine Grossmutter, weil sie halb Schwedin,

Speaker:

halb Dänin und Staaten losgesehen ist. Weisst du, was das Schlimmste war für sie?

Speaker:

Nicht dürfen in die Hitlerjugend gehen.

Speaker:

Wenn du das heute hörst, denkst du, what the fuck?

Speaker:

Nein, das war mega schlimm. Alle sind in die Hitlerjugend gegangen. Alle.

Speaker:

Die Mädchen sind zurückgekommen wie brave kleine Mädchen und die Jungs sind

Speaker:

zurückgekommen wie stramme junge Männer. Und meine Grossmami hat nicht dürfen gehen.

Speaker:

Das war mega, mega schlimm für sie. 1943.

Speaker:

Aber es ist einfach ein Unterschied. Es ist ein Unterschied,

Speaker:

ob wir von 1943 reden oder von 2000 und fucking 24 oder 25.

Speaker:

Wir haben das Privileg und dann müssen wir es auch nutzen. Wir haben das Tool,

Speaker:

also wir haben das Werkzeug.

Speaker:

Wir müssen das... Wir haben das Tool und wir können verschiedene...

Speaker:

Wir müssen das eigentlich fast

Speaker:

nutzen. Das ist ja fast unterlassene Hilfe leistet. Entschuldigung, ja.

Speaker:

Ja. Andere Menschen im Fall...

Speaker:

Es gibt so viele Sachen, die wir einbüssen müssen.

Speaker:

Ich glaube, traditionelle Werte der krasse Familienzusammenhalt sind Sachen,

Speaker:

die wir auf die Strecke gelassen haben aufgrund von persönlicher Entwicklung,

Speaker:

von Traumataufarbeitung, von.

Speaker:

Therapie. Es gibt viele Sachen, da haben wir unsere Werte vielleicht verloren,

Speaker:

weil wir persönliche und eigene Entwicklung priorisiert haben.

Speaker:

Individualismus. Individualismus, ja.

Speaker:

Aber das kommt dann, Wir sind ja auch wieder bei Cäsar, Teil und Herrsche.

Speaker:

Wenn alle nur Individuen sind, dann sind wir schwach.

Speaker:

Und das ist genau das, was Cäsar schon ausgemacht hat. Er hat geteilt und geherrscht.

Speaker:

Meine Oma aus Bremerhaven, eben mit noch einer Schwester aufgewachsen bei ihrer

Speaker:

Mutter, kannte ihren Vater nie oder der ist gegangen, als sie klein war,

Speaker:

abgehauen einfach und hat die nächste geheiratet.

Speaker:

Meine Oma hat immer gesagt, ihr wurde gesagt, du musst auf den Richtigen warten

Speaker:

und dich für den Richtigen aufheben.

Speaker:

Und so schlimm ich das auch finde, dass man ihr das so eingetrichtert hat.

Speaker:

Ich meine, man muss überlegen, ihre Mutter war traumatisiert von dem Mann.

Speaker:

Nicht dem Richtigen. Oder zumindest dachte sie, es wäre der Richtige.

Speaker:

Also vielleicht gründet unser tiefstes Verständnis füreinander und unsere Liebe

Speaker:

füreinander genau dort.

Speaker:

Dass wir Norddeutsche sind zum Teil. Nein, nein.

Speaker:

Ich habe mein Gefühl, es gibt Menschen, die sich finden, wo es den Generationen tief geht.

Speaker:

Ich bin die sechste Generation von Frauen in meiner aufmütlichen Seite,

Speaker:

die ledig ein Kind bekommen hat.

Speaker:

Mit 20, alle, sechs Generationen lang. Krass.

Speaker:

Mit schlimmsten, schlimmsten Geschichten.

Speaker:

Ja. Kinderbekommen ist eine Dorfgeschichte und ich wünschte mir,

Speaker:

hätte ich heute noch das Dorf.

Speaker:

Ich wünschte, ich könnte sagen, ich muss heute in die Weiterbildung,

Speaker:

ich könnte morgen aber auf mein Kind schauen.

Speaker:

Ich wünschte, heute ist mein Kind krank, kann ich morgen trotzdem arbeiten,

Speaker:

weil irgendjemand schaut, weil sowieso daheim ist.

Speaker:

Und es ist scheisse, dass es nicht so ist.

Speaker:

Wir verlassen uns nicht mehr aufeinander. Wir schauen nicht mehr,

Speaker:

dass es einander gut geht.

Speaker:

Wenn ich das anschaue und ich weiss, ich gehöre zu dieser Geschichte von den

Speaker:

Frauen, weil das ist meine Geschichte.

Speaker:

Ich trage es mit mir und ich wünsche es mir, ich hätte es nicht weitergetragen.

Speaker:

Es ist so absurd, weil es nicht aufhört.

Speaker:

Wo drücke ich den Knopf, damit es aufhört? Wenn es nur so einen Knopf gäbe, das wäre einfach.

Speaker:

Ich glaube nicht, dass meine Urgrossmutter eine schwache Frau war.

Speaker:

Alles andere wahrscheinlich. Und ich meine, warum ist sie Lady-Mutter geworden?

Speaker:

Es gibt einen ganz klaren Grund dafür, sie hat Sex gehabt.

Speaker:

Wahrscheinlich hat sie niemals darüber aufgeklärt, dass die Leidenschaft,

Speaker:

die sie empfindet, weil sie den Menschen kennenlernt, die rein chemische Struktur

Speaker:

in ihrem Hirn, weil wir wissen ja heutzutage, verliebt sein,

Speaker:

spitze aufeinander, hat Das ist nichts anderes als ein chemischer Vorgang,

Speaker:

ein Prozess, eine Reaktion.

Speaker:

Wieso erlaubt sich irgendjemand darüber zu entscheiden, was du mit deinem Körper machst?

Speaker:

Ich stand im Fall recht offen dazu, dass ich jemand bin, der schon eine Schwangerschaft abgebrochen hat.

Speaker:

Und zwar einfach, weil erstens ich unglaublich furchtbar bin und zweitens,

Speaker:

weil ich einfach auch einschätzen kann, wenn es dumm ist und wenn...

Speaker:

Ich bin mit 19 Mutter geworden und ich habe das Kind bekommen,

Speaker:

weil ich gewusst habe, ich möchte zu meiner Verantwortung stehen. Ja, Hut ab.

Speaker:

Vier Jahre später war ich am Punkt, wo ich gewusst habe, ja,

Speaker:

ich würde gerne zu meiner Verantwortung stehen, aber ich kann nicht.

Speaker:

Ich habe keine Kapazitäten dafür.

Speaker:

Ich habe keine Energie dafür, um noch ein zweites Kind so groß zu sein. Es geht nicht.

Speaker:

Ich habe keine Ressourcen dafür. Und ich möchte es nur mal klargestellt haben. Ich habe verhütet.

Speaker:

Ich habe im ersten Kind im Falle auch verhütet. Verhütung ist nicht hundertprozentig sicher.

Speaker:

Nein, nur zum sagen, ich habe im ersten Kind auch verhütet. Ich habe die Pille

Speaker:

genommen und ich habe dummerweise, was ganz viele... Mein Gott,

Speaker:

musst du fruchtbar sein.

Speaker:

Nein, bin ich. Samenbürste fällt brand an.

Speaker:

Hä? Ja, also man sagt, es gibt einen Film The Witches of Eastwick mit Jack Nicholson

Speaker:

und Michelle Pfeiffer und Mr. Sarandon und so, okay.

Speaker:

Und Michelle Pfeiffer sagt, ich muss nur das Zahnbürstchen benutzen für jemand

Speaker:

anderen und ich werde schwanger. So ist es etwa bei mir.

Speaker:

Und das Verurteilen ist mega easy.

Speaker:

Mega easy. Aber triff mal die Entscheidung.

Speaker:

Triff mal so eine Entscheidung. Und dann, das sind wir ja bei einem,

Speaker:

trifft mal die Entscheidung, ist ja etwas. Aber dann lebe mit dieser Entscheidung.

Speaker:

Lebe damit. Und dann sagt man nochmal, dass es mega easy war.

Speaker:

Du bist immer verbunden mit diesen Menschen, weil du ein Mutter bist.

Speaker:

Immer. Ausser du bist nicht so eine gute Mutter, dann vielleicht nicht,

Speaker:

aber und jeder Mensch hat sich in Bündel zu tragen.

Speaker:

Das hat mir gelernt, selber ein Urteilsvermögen zu entwickeln,

Speaker:

was vielleicht gar nicht so schlecht ist.

Speaker:

Es hat alles seinen Preis, sage ich immer, und die Medaille hat zwei Seiten. Immer. Immer.

Speaker:

Ist das, glaube ich, unser Steckenpferd, dass wir relativ ungefiltert miteinander

Speaker:

reden und ehrlich und direkt und warum sollten wir das in einem Podcast,

Speaker:

den wir zusammen machen, anders machen?

Speaker:

Es wäre nicht möglich, dass der Podcast so schnell so entstanden ist,

Speaker:

wie er entstanden ist, wenn du nicht die Freiheiten hättest,

Speaker:

weil ich gar nicht Kapazitäten hatte, um das zu machen.

Speaker:

Privileg. Erstens, technisches Know-how nicht hatte und zweitens,

Speaker:

ich auch gar nicht Zeit gehabt, um das so zu machen.

Speaker:

Und du hast das so toll, so schnell, so mega gut gemacht, wo ich wirklich immer

Speaker:

noch in Ordnung, also ich bin immer noch total aus den Socken gehauen von dem.

Speaker:

Und ich bin so stolz auf das, was wir gemacht haben, auf das, was wir machen.

Speaker:

Und es war unser erstes Mal. Also ich stecke hinter dem einen oder anderen Podcast,

Speaker:

aber selber vor dem Mikrofon.

Speaker:

Ist für mich auch ein erstes Mal. Deswegen bin ich heute und weiss.

Speaker:

Ja, aber ich finde halt wirklich auch, für das es das erste Mal war.

Speaker:

Es gab ganz viele Leute, die mich gefragt haben, was soll es denn überhaupt? Um was geht?

Speaker:

Aber wir sind schon ein bisschen auch am Finden noch, auf jeden Fall. Ja, natürlich.

Speaker:

Oder auch mal wieder neu erfinden, was so meine Spezialität ist.

Speaker:

Ja, dazu kommen wir kurz zum Thema, wie das Ganze entstanden ist.

Speaker:

Ich habe vor ein paar Monaten schon gesagt, was ich mega gerne machen würde, wäre ein Podcast.

Speaker:

Ich habe mir dann überlegt, wer würde ich denn, wenn ich so ein Podcast hätte,

Speaker:

mit wem würde ich denn so Gespräche führen wollen.

Speaker:

Und dann haben wir uns getroffen und haben uns darüber unterhalten und gesagt,

Speaker:

das will ich so gerne machen. Und du hast gesagt, ich komme zu machen.

Speaker:

Ja, einfach machen. Genau. Das ist so meine Spezialität. Ja,

Speaker:

und meine Spezialität ist eine super gute Idee, die uns ausführen.

Speaker:

Ja, aber das, ich meine, man muss dazu sagen, ich habe meinen ersten Podcast, habe ich 2006 gehört.

Speaker:

Da waren alle noch so, hä, was ist das? Lass mich damit in Ruhe.

Speaker:

Schlaflos in München. Shoutout. zu Anne Gruben, die auch auf meiner Liste werden

Speaker:

und mal so zu interviewen,

Speaker:

Wir leben zwei verschiedene Leben. Wir leben in verschiedenen Welten.

Speaker:

Und wir haben immer wieder Momente, wo wir merken, wir haben keine Ahnung von der Welt des Anderen.

Speaker:

Aber auch wahnsinnig Kasseüberschneidung trotzdem.

Speaker:

Ja, sicher. Und das macht ja unsere Freundschaft aus.

Speaker:

Aber ich glaube, ich glaube, dass wir dort dann auch wirklich,

Speaker:

also es geht mir so, ich rede das mal einfach von mir, ich so fest gemerkt habe,

Speaker:

ich würde so gerne viel öfter so Gespräche führen oder respektive,

Speaker:

ich glaube, wir können das alle brauchen, wenn wir mehr Gespräche mit dieser

Speaker:

Substanz führen würden, dass wir einfach mal davon ausgehen,

Speaker:

dass wir keine Ahnung haben,

Speaker:

wie der andere sich fühlt, in welcher Welt der andere lebt und die Vorteile

Speaker:

ablegen und mit dem auch die Stigma da und durch das können auch ganz neue Fenster

Speaker:

aufmachen und viel toleranter sein und durch das auch loyaler unseren Menschen gegenüber.

Speaker:

Auf Deutsch, wie wollen wir diesem Podcast die Welt retten? Natürlich,

Speaker:

natürlich, das wissen wir ja immer. Wir sind auch solche Menschen,

Speaker:

die immer alle Menschen in unserem Umfeld reden wollen. Das macht auch keinen Druck, zum Glück.

Speaker:

Aber dort habe ich einfach auch wieder gemerkt, es gibt so viele Themen,

Speaker:

die unter den Tisch fallen.

Speaker:

Und wo ich in meiner Neuivität und Blauigkeit habe, habe ich auch das Gefühl, das ist ja klar.

Speaker:

Und ich dann wieder merke, nein, ist es nicht. Nicht für alle.

Speaker:

Und es ist vor allem selbstverständlich, dass Menschen darüber reden.

Speaker:

Und ich auch gemerkt habe, mit dir habe ich zum Beispiel über so viele Sachen ganz offen reden.

Speaker:

Und dann merke ich wieder, dass ich so Vorbehalt habe mit anderen.

Speaker:

Und ich fände es super schön, wenn unser Podcast der Anstoss dafür wäre,

Speaker:

dass andere Menschen Gespräche mit ihren Menschen in ihrem Umfeld führen,

Speaker:

die dazu führen, dass man sich besser versteht.

Speaker:

Ich habe gesagt, ich habe gerade nochmal ein 15-Minuten-Gespräch mit meiner Mutter geführt. Ja.

Speaker:

Bei uns ist es ein bisschen so, dass wir uns nicht ganz einig sind,

Speaker:

wie verlässlich das die Informationen sind, die wir haben.

Speaker:

Ja. Ich habe jetzt beschlossen... Du hast wenigstens ganze Geschichten gehabt.

Speaker:

Ich habe nur so Fakt Menschstücke irgendwie.

Speaker:

Ja. Und da wurde ich auch verbessert von meiner Mutter.

Speaker:

Ja, also es ist jetzt so, dass eigentlich alles, was ich gesagt habe,

Speaker:

so ist. Mehr oder minder so hat man es mir erzählt.

Speaker:

Einer von den Punkten, wo wir uns nicht ganz einig sind, ist die Sache mit.

Speaker:

Hat auch die Transporte im Übrigen nach Bergen-Belsen, also es war ins KZ,

Speaker:

nicht nur ins Arbeitslager, sondern

Speaker:

die Lebensmitteltransporte sind nach Bergen-Belsen gegangen. Warte kurz,

Speaker:

Ist da nochmal ein Unterschied? Ja, das Ende ist einfach nur so eine...

Speaker:

Also nur, gell, um Gottes Willen nicht... Ne, ich glaube, es ist beides schwierig.

Speaker:

Aber es ist tatsächlich Bergen Delsens KZ gewesen, wo sie Lebensmittel anhand

Speaker:

transportiert haben. Ich bin so durcheinander inzwischen.

Speaker:

Ja, ich kann es verstehen. Mir beschäftigt es jetzt wirklich seit Tagen.

Speaker:

Ja. Nicht so fest. Also heute, wir kommen zum zweiten Teil der zweiten Folge

Speaker:

der hundertsten Aufnahme. es ist way past des letzten Tag des Monats.

Speaker:

Selbst die Produktion dieser Folge schlägt schon Wellen.

Speaker:

Wir haben es noch gar nicht veröffentlicht und es ist einfach nur verdammtes Chaos.

Speaker:

Ja, tatsächlich willkommen dazu in diesem Fall.

Speaker:

Ich weiss, man sollte nicht so viel an sich zweifeln. Es ist nur ein verdammt

Speaker:

krasses Thema und es ist ein mega krasses Thema und ich finde...

Speaker:

Es ist normal zu zweifeln.

Speaker:

Ja, und ich kann vor allem, das zeigt einfach auch wieder, was für Menschen

Speaker:

wir sind, dass wir, weil es nicht um uns geht, es ist nicht Wir haben unsere

Speaker:

Familie mit einbezogen im Nachhinein.

Speaker:

Es war nicht geplant, das zu besprechen, das Thema überhaupt.

Speaker:

Und wir sind einfach ganz ungeplant darauf gekommen, sehr lange sehr emotional darüber geredet.

Speaker:

Dann lag die Kiste ein bisschen rum. Ich hatte ein bisschen Angst,

Speaker:

überhaupt das zu schneiden.

Speaker:

Und seitdem ist es eigentlich Chaos, weil wir Rücksprache gehalten haben mit

Speaker:

Müttern und anderen Menschen und Ohrenzüge.

Speaker:

Mit anderen Ohrenzeugen. Ja, Ohrenzeugen, genau so kann man das nennen. Ohrenzeugen, genau.

Speaker:

Die uns die Ohren langgezogen haben. Das auch. Siehende Ohrenzeugen.

Speaker:

Mir macht das alles einfach wie die Kur auf die Angst.

Speaker:

Das merkt man auch. Und es ist auch eigentlich richtig so. Warum macht es anderen

Speaker:

nicht auch so viel Angst? Das fragt man sich dann anscheinend.

Speaker:

Oder schluckt man das einfach runter. Ich glaube, viele können es einfach abschalten.

Speaker:

Da weißt du, kann ich sagen, hey, jetzt sind wir noch weit weg oder es ist schon nicht so schlimm.

Speaker:

Wegdrücken, bis man mitläuft, bis es zu spät ist und dann wieder nicht drüber reden.

Speaker:

Weil ich habe festgestellt, dass vor allen Dingen viele Informationen,

Speaker:

die ich jetzt bekommen habe, im Nachhinein auch, waren eigentlich mehr so über, was war danach.

Speaker:

Aber das, was da währenddessen war, ist relativ nicht nur fragmentartig,

Speaker:

sondern auch ungestützt.

Speaker:

Also keinerlei Fakten in dem

Speaker:

Sinn. Ja, weil man sich ja auch nicht getraut hätte, darüber zu sprechen.

Speaker:

Man hat ja so viel Scham empfunden, das verstand ich ja auch.

Speaker:

Darum hadere ich ja auch so mit dem Ganzen. Ob das in Ordnung ist,

Speaker:

dass wir unsere Familie damit einziehen, weil es ist so viel Scham.

Speaker:

Aber es ist ja auch unsere Vergangenheit irgendwo.

Speaker:

Man kann nicht sagen, du musst sensibilisiert sein, aber du darfst nichts darüber reden.

Speaker:

Das ist irgendwie ein bisschen grotesk.

Speaker:

Ich habe am Samstag zu Abend mit einer Freundin gesprochen und gesagt, wir sind so am Hadern.

Speaker:

Wir haben so fest das Gefühl, wir müssen uns rechtfertigen für das,

Speaker:

was wir sagen und machen. Wir müssen so genau sicher sein, dass wir niemandem weh machen mit dem.

Speaker:

Und sie hat dann auch gesagt, was ist denn die Alternative? Einfach nichts zu

Speaker:

sagen. Dann sind wir genau gleich weit, oder?

Speaker:

Wir sagen nichts, weil wir uns nicht getrauen, weil es Angst gibt.

Speaker:

Meine Mutter schreibt mir immer noch, weil ich immer noch Fragen habe.

Speaker:

Was ja zum Beispiel jetzt etwas mega Gutes ist, was angerührt worden ist.

Speaker:

Es ist sicher mega emotional, aber es ist sicher etwas Gutes.

Speaker:

Ich habe jetzt mit meiner Mutter auch intensive Gespräche darüber gehabt.

Speaker:

Die Einstellung von Jo ist ja klar gewesen, sie wollten nicht mitmachen und

Speaker:

sind gekommen, haben sie bedroht und durch das haben sie erst mitgemacht und meine Mutter sagt, mh.

Speaker:

Genau, meine Mutter sagt auch mh. Ja, meine Mutter hat dann gesagt,

Speaker:

ich bin jetzt nicht einmal so sicher.

Speaker:

Genau das Gleiche bei meiner Mutter. Ja, ob das wirklich so war?

Speaker:

Gerade bei der Familie von meinem Vater, so ganz interessant,

Speaker:

die kommen aus Pirna, das ist so die letzte Stadt von der polnischen Grenze

Speaker:

in Sachsen, die heute noch 50 Prozent oder wieder AfD-Wähler sind und einen

Speaker:

AfD-Bürgermeister haben.

Speaker:

Nur so als Information, so manche Dinge ändern sich vielleicht auch nicht oder

Speaker:

man vergisst, man verdrängt, man kommt wieder dahin zurück, man macht dieselben

Speaker:

Fehler wieder immer wieder wie bei einer Beziehung.

Speaker:

Ja, aber die waren nicht muschig. Ja, Muster, Verhaltensmuster.

Speaker:

Und der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Und das ist auch was,

Speaker:

was ich irgendwie, und weiß nicht, wenn es dann heißt, die Familie meines Vaters

Speaker:

war ziemlich sicher, stramme Nazi, sie ist wahrscheinlich auch überzeugt von der Ideologie.

Speaker:

Meine Oma war gern in der Hitlerjugend.

Speaker:

Hitler war doch ein toller, beziehungsweise ein sympathischer Mann.

Speaker:

Und mein Vater ist in die Luft gegangen, meine Mutter musste das Zimmer verlassen,

Speaker:

das hat sie mir jetzt auch noch dazu erzählt. und mein Vater,

Speaker:

dann habe ich mich gefragt, warum ist mein Vater überhaupt nicht so?

Speaker:

Ich hatte gerade erst ein Gespräch mit meinem Vater und wir haben uns ganz klar

Speaker:

darauf geeinigt, warum wird so auf diesem Thema Migration rumgehackt?

Speaker:

Gibt es nicht andere Probleme?

Speaker:

Gibt es nicht viel wichtigere Dinge? Was ist mit der Umwelt plötzlich passiert?

Speaker:

Keiner redet mehr darüber.

Speaker:

Das Thema ist völlig vom Tisch. Nur noch Migration hier, Migration da.

Speaker:

Und es gibt wenig junge Menschen, Fachkräfte, die nachrücken,

Speaker:

wenn die ganzen Boomer jetzt so langsam alle im Ruhestand sind und.

Speaker:

Dann hat sie erzählt, dass mein Vater sehr, seine Vorbilder waren nicht unbedingt

Speaker:

seine Eltern, weil er wäre ein Nachzügler, sondern seine vier älteren Geschwister.

Speaker:

Und das waren halt so Alt-68er.

Speaker:

Ja, macht mega viel aus. Macht Sinn, macht viel aus, ja.

Speaker:

Wie sitzt gerade eine Biene auf der Schulter? Es fängt an, der Frühling.

Speaker:

Siehst du, ich sehe dich anstäuben.

Speaker:

In der nächsten Folge reden wir doch einfach über Frühling und Ostereier, oder?

Speaker:

Genau, und über unser Datingleben. Ja, genau, das ist einfacher.

Speaker:

Da müssen wir niemanden fragen.

Speaker:

Das ist eben vielleicht eine ganze so emotional. Wobei das eigentlich, also obwohl.

Speaker:

Aber bleibt jetzt die Geschichte von meiner Großmutter bei irgendetwas hängen?

Speaker:

Nee, aber sie haben gefragt, was uns ausmacht. Und du sagst selber,

Speaker:

und jetzt muss ich dich bestärken, dass du gesagt hast, deine Großeltern haben

Speaker:

dich maßgeblich beeinflusst.

Speaker:

Die Mutter von meiner Mutter, und muss ungefähr das gleiche Alter gewesen sein

Speaker:

wie deine Oma, weil die war 15, als der Krieg vorbei war. Sie war ein Trümmerkind.

Speaker:

Ihre Mutter war dann die Trümmerfrau, die dann auch, wie meine Mutter sagt,

Speaker:

die ganzen Verwandten, die verbombt wurden, weil sie hatte Glück,

Speaker:

ihr Haus wurde nicht zerbombt in Bremerhaven, hat sie aufgenommen.

Speaker:

Also da war die ganze Familie plötzlich im Haus, dann so in den Nachkriegszeiten und die waren schwer.

Speaker:

Und da reden auch alle drüber, dass es da eigentlich viel schlimmer war als

Speaker:

im Krieg. Ja, ja, klar. Oder da wird zumindest drüber geredet, so. Nee.

Speaker:

Die sind aufs Land gefahren und die Frau hat all ihr Hab und Gut verscherbelt,

Speaker:

um bei den Bauern einzukaufen.

Speaker:

Und meine Mutter gibt dann auch zu, dass sie sicher auch Kohlen geklaut haben,

Speaker:

um sich über Wasser zu halten, weil eben das ganze Haus war eine große Familie plötzlich.

Speaker:

Aber eben, das finde ich auch ein gutes Beispiel für Not macht Kriminelle.

Speaker:

Also meine Mama hat mir erst so eine mega lange Nachricht geschickt,

Speaker:

nachdem sie sich die Folge angehört hat. Also der Tee ist jetzt zur Folge.

Speaker:

Ich habe ihr zur Sicherheit die Folge mal geschickt und sie hat sich tatsächlich angehört.

Speaker:

Und sie hat auch nochmal gesagt, also es wurde nicht viel drüber geredet.

Speaker:

Es hat aber auch niemand gesagt, so ist jetzt gut, wir reden da nicht drüber.

Speaker:

Aber sie hatte Geschichte auch im Abitur.

Speaker:

Und für sie war ganz klar, das darf nie wieder passieren, sagt sie auch.

Speaker:

Und sie hat dann auch schön beschrieben, was da nochmal eigentlich passiert

Speaker:

ist, so rein fakten-technisch, weil eben sie ein sehr gutes Gedächtnis hat und

Speaker:

ihre Lehrerin sogar gesagt hat, sie soll Geschichte studieren.

Speaker:

Eben diese Parallelen und der Apfel fällt nicht weit vom Stamm und die Sozialisierung,

Speaker:

dass meine Oma zu meiner Mutter sagt, du musst dich für den richtigen aufheben

Speaker:

und so, das ist alles weitergetragen.

Speaker:

Ja klar. Ja, aber das muss einem irgendwie klar sein und deswegen betrifft uns

Speaker:

das auch, weil uns wurde das ja irgendwo auch weitergetragen.

Speaker:

Ich bin zwar, mein Leben, ich lebe sehr offen, aber in meinem Hinterkopf habe

Speaker:

ich ganz viel konservative Sachen.

Speaker:

Ich weiß dann immer noch zu differenzieren.

Speaker:

So viel habe ich auch gelernt eben, weil meine Mutter sagt und ich habe sie

Speaker:

ganz klar gefragt, warum bin ich so sensibilisiert und andere in meinem Alter

Speaker:

haben so viel AfD gewählt. Dann sagt sie ja ganz klar, weil deine Mutter immer

Speaker:

politikinteressiert war.

Speaker:

Durch das, dass meine Großeltern doch relativ konservativ gewesen sind.

Speaker:

Mein Großvater ist aus der Innerschweiz gekommen und hat mit ihm die grössten

Speaker:

Debattenreger der SVP gehabt und so und meine Mutter ist in einer Zeit,

Speaker:

die ist mega streng gewesen und sie hat sich voll dagegen aufgelandet,

Speaker:

und ist dann zu so einem klassischen Hippie-Kind geworden.

Speaker:

Ja, du bist für mich auch ein Mensch, der kein Mitläufer ist,

Speaker:

sondern eher ein Rebell.

Speaker:

Und ich bin eigentlich so von der Geschichte her, komme ich nicht aus einer rebellischen Familie.

Speaker:

Ja, ihr auch nicht, aber der Punkt ist, ich würde mir nicht anmassen,

Speaker:

zu glauben, dass wenn ich in einer Zeit wie 1933 aufgewachsen wäre,

Speaker:

erwachsen wäre damals, ich weiss nicht, ob ich mich aufgelandet hätte.

Speaker:

Ich weiss nicht, ob ich jemanden gesehen wäre, der dagegen gehalten hätte,

Speaker:

ob ich den Mut gehabt hätte.

Speaker:

Weil da ist alles auf dem Spiel gestanden.

Speaker:

Es ist auch schon der Erste Weltkrieg. Der hat schon so viel kaputt gemacht,

Speaker:

dass sowohl politisch, also rein rechtlich das System der Weimarer Republik war so instabil,

Speaker:

dass der Hindenburg überhaupt Hitler einfach zum Reichskanzler annennen konnte.

Speaker:

So schnell ist das ja passiert, weil die Konservativen mal wieder,

Speaker:

so wie jetzt auch, die das begünstigt haben, dass die Rechten an die Macht gekommen sind.

Speaker:

Und das ist genau das Problem sowohl von Merz, der CDU.

Speaker:

Der Werteunion in der CDU, dass es ein breites Spektrum in der Partei gibt,

Speaker:

eine Partei, die eigentlich die Mitte der Gesellschaft sein sollte,

Speaker:

auch rechte Flügel hat zum Beispiel.

Speaker:

Und da ist zum Beispiel die Merkel eigentlich eher mittig oder links sogar anzusiedeln, was ich,

Speaker:

nicht in meinen Kopf reinkriege, weil die für mich auch schon eben als Pastorentochter

Speaker:

total konservativ ist. Die ist CSU.

Speaker:

Also, aber das ist da noch irgendwie, dass sie damals dadurch,

Speaker:

dass sie den Parteisitz gewonnen hat, Und um die 2000 hat sie den März verdrängt, was sie gut konnte.

Speaker:

Und jetzt ist er wieder, nach 20 Jahren taucht er wieder auf und war bei BlackRock,

Speaker:

ein total erstkonservatives Unternehmen ist und da sowieso Linke sowieso nicht gern gesehen sind.

Speaker:

Und jetzt die Strategie eben, die ganzen Vertretungen der Demokratie,

Speaker:

wie der Naturschutzbund, sagt meine Mutter, bis hin zu den Omas gegen rechts.

Speaker:

Dass die alle verdrängt werden jetzt irgendwie oder als die Bösen,

Speaker:

die Schlechten oder was weiß ich abgetan werden, sodass man den Weg eigentlich ebnet,

Speaker:

dass wir wieder eine rechte Regierung haben werden und zwar nicht nur in Deutschland,

Speaker:

sondern auch wie jetzt schon in Österreich,

Speaker:

Italien.

Speaker:

Ungarn, Polen. Ja, die Intoleranz ist spürbar überall, sagen wir es so.

Speaker:

Und eben, dass Dinge abgetan werden, wie My Heart Goes Out to You und viele,

Speaker:

viele andere Bewegungen, die es schon mal gab, irgendwie abgetan werden.

Speaker:

Und deswegen erzählen wir die Geschichte darüber, unsere Geschichten.

Speaker:

Es haben schon viele Leute Geschichten erzählt, aber ich glaube,

Speaker:

es muss immer und immer und immer immer wieder bis zum Erbrechen quasi irgendwie

Speaker:

darüber geredet werden, eigentlich.

Speaker:

Die Ahren sagt in einem Interview in den 70ern oder so, das haben die Leute gesehen.

Speaker:

Es ist nicht so, also man muss blöd gewesen sein, wenn man es nicht gesehen hat.

Speaker:

Man kann es nicht, deswegen kann man das nicht abtun, dass es Parallelen gibt.

Speaker:

Der Kerkeling hat etwas mega Tolles gesagt. Er hat gesagt, du kannst nicht als

Speaker:

Partei sagen, wir haben da halt ein bisschen rechte Einschlag auf einer gewissen Seite.

Speaker:

Das Politikerat in einer Einstellung hat das nichts zu tun. Wenn du ein Glas

Speaker:

Wasser hast und es ist Trinkwasser, es ist wunderbar und du schüttest dort fünf

Speaker:

Tropfen Kloakenwasser rein, dann ist das ganze Glas nicht mehr trinkbar.

Speaker:

Dann ist die ganze Sache verdorben. Und genau um das geht es.

Speaker:

Man macht es fertig, wenn Leute zu mir sagen, ja, jetzt nimm doch das nicht

Speaker:

so, du hast ja noch nichts geboten, oder hey, ich muss jetzt nicht so emotional

Speaker:

sein, oder du dich doch nicht so fest mit dem beschäftigen, das macht dich noch fertig.

Speaker:

Aber das ist genau das, was wir in der ersten Folge schon so geklappt haben,

Speaker:

dass wir immer wieder auch, dass wir abgetan werden, in banalen oder belanglosen

Speaker:

Dingen selbst schon gefühlt für andere,

Speaker:

übertrieben sind und dramatisch und so.

Speaker:

Finde ich noch interessant, dass eigentlich genau.

Speaker:

Ja, dass es sich durchzieht. Ja, und es ist nicht so, als hätte ich eine bildungsfahrene Meinung.

Speaker:

Oder es hat mich nicht damit auseinandergesetzt und darum tue ich jetzt ein bisschen schwierig.

Speaker:

Wir haben auch keine Lust dazu. Ich würde wirklich lieber eine Folge machen

Speaker:

über lustige, perverse Dinge.

Speaker:

Ja. Ich würde zum Fall gerne seit einer Woche mit dir hier sitzen und uns ein

Speaker:

Schramm zu lachen über ganz etwas anderes.

Speaker:

Oder uns freuen über unsere zweite Folge, die wieder mega lustig geworden ist.

Speaker:

Und wir können uns freuen darüber, dass die Leute etwas Lustiges,

Speaker:

etwas Kurzweiliges zum Hören haben.

Speaker:

Es ist nur so, dass es jetzt halt einfach gerade der Moment ist und ich kann es wie nicht abstellen.

Speaker:

Aber es braucht so Menschen wie dich, die nicht abstellen. Ich bin auch jemand,

Speaker:

der viel abschottet, weil ich sehr schnell sehr krassen Weltschmerz habe,

Speaker:

und die Medien mich krass auch mit ihrer Schnelligkeit überfordern.

Speaker:

Weil heute ist das schlimm und morgen redet keiner mehr davon.

Speaker:

Ja, ich habe auch den Weltschmerz und das ist genau das Problem,

Speaker:

glaube ich, dass ich, wie ich dastehe und denke, wie können alle anderen das nicht haben?

Speaker:

Und ja, jetzt ist es noch weit weg, gefühlt. Relativ, alles relativ.

Speaker:

Es ist gefühlt jetzt noch weit weg, wenn du willst. Aber gefühlt war es damals

Speaker:

vielleicht auch weit weg. Genau, aber es geht mega schnell.

Speaker:

Das sieht man jetzt in den USA, es geht rasant schnell. weil sich das vom Kleinen

Speaker:

ins Große überträgt und durchzieht und immer krasser und immer extremer wird.

Speaker:

Wir haben gelebt. Wir haben eine Welt gesehen, die okay ist und wir können auf

Speaker:

die Stolz gehen und seine Meinung sagen.

Speaker:

Und dann die Pride gehen und eine Diversität feiern. Ich will das für meine Kinder auch.

Speaker:

Und ich will nicht, dass meine Freunde... Wer will es nicht,

Speaker:

dass deine Tochter ein Trümmerkind ist?

Speaker:

Und ich will, dass meine Freunde in Sicherheit sind, die vielleicht ausserhalb

Speaker:

von dem Kästchen, wo Menschen glauben, dass es richtig ist, weil sie verbaut sind und herzlos.

Speaker:

Oder es einfach nicht besser wissen. Oder es einfach nicht besser wissen.

Speaker:

Ja, natürlich. Es ist hier noch vorbei.

Speaker:

Es ist einfach nicht besser wissen, aber dass die Menschen, die ausserhalb von

Speaker:

dem, was andere glauben, dass es die Norm ist, leben, lieben, glauben.

Speaker:

Aber deswegen muss der Rest, der eben über den Tellerrand guckt,

Speaker:

deswegen muss der Rest reagieren und aufstehen.

Speaker:

Und ich habe zu meiner Mutter gesagt, vielleicht ist jetzt der richtige Zeitpunkt,

Speaker:

um sich das alles nochmal genau anzuschauen.

Speaker:

Und sie sagt, nee, es ist nicht nur der Zeitpunkt, sich das genau anzuschauen,

Speaker:

es ist der Zeitpunkt zu handeln.

Speaker:

Ich lebe Mama, Mama Fabio, ganz weg.

Speaker:

Sie hat erzählt, dass die Mutter ihres Vaters, die hat ziemlich sicher wahrscheinlich

Speaker:

den Farbenhandel übernommen, als er in Belgien an der Front war und Flieger abgeschossen hat.

Speaker:

Da hat sie den Laden übernommen und hat ziemlich sicher Zwangsarbeiter beschäftigt

Speaker:

aus Polen und so, ohne die das nach dem Krieg gar nicht möglich gewesen wäre,

Speaker:

weil viele sind gefallen oder nicht zurückgekommen, was wir könnten auch immer.

Speaker:

Und sie sagt auch, also während dem Krieg waren ja nur Omas,

Speaker:

Mamas, Söhne und die Söhne noch da und die Opas.

Speaker:

Und da ging es um Leben und Tod auch irgendwie, wenn man das Glück hatte,

Speaker:

den Krieg überhaupt eben überlebt zu haben.

Speaker:

Nach dem Krieg ist vor dem Krieg so ein bisschen.

Speaker:

Man hat wieder Dinge getan, die man vielleicht sonst nicht getan hätte,

Speaker:

wie Zwangsarbeiter beschäftigen.

Speaker:

Beschäftigen, weil sonst, ich denke auch, es gibt sicherlich viele,

Speaker:

die hatten keine Wahl quasi,

Speaker:

mussten der Partei beitreten und andere haben sich ganz klar mit den Ideologien

Speaker:

auch identifizieren können und haben halt nicht nach links und rechts geschaut, was das bedeutet.

Speaker:

Sondern nur auf sich geschaut.

Speaker:

Weil sie aber auch nicht betroffen gewesen sind.

Speaker:

Ja, und wenn du niemals in deinem Umfeld gehabt hast, der politisch aktiv war

Speaker:

und wegen dem er denunziant geworden ist, wenn du niemals in deinem Umfeld gehabt

Speaker:

hast, wo beeinträchtigt sind, ist egal, ob es kognitiv oder körperlich ist,

Speaker:

wenn du niemanden in einem Umfeld gehabt hast, wo der falsche Glauben ausleben

Speaker:

wollte, wenn du niemanden in einem Umfeld gehabt hast, wo jüdisch oder schwarz

Speaker:

war, für den hat es gegeben.

Speaker:

Und dann kommt endlich jemand und sagt, ich rette euch. Genau.

Speaker:

Du bist toll. Endlich werde ich ernst genommen.

Speaker:

Wertvoll. Endlich kriege ich Aufmerksamkeit und Wert zugesprochen.

Speaker:

Und ich bekomme Macht. Und Macht, behaupt, Macht verderbt den Charakter.

Speaker:

Die Mutter meiner Oma aus Bremerhaven, die hatte während dem Krieg einen Freund,

Speaker:

das war ein holländischer Architekt, der für die NSDAP arbeiten musste, als Kriegsgefangener.

Speaker:

Und das auch fraglich, was hatte sie damit zu tun?

Speaker:

Eigentlich nichts, aber Leute, hört zu, wir öffnen jetzt mal die Fenster hier

Speaker:

ein bisschen, um unser aller Dunstkreis und Blase platzen zu lassen. I'm sorry.

Speaker:

Ich glaube, das ist das, was mir am meisten Angst macht, dass es den Leuten eigentlich egal ist.

Speaker:

Dass die Leute sagen, hey, was redet ihr da eigentlich? Nein,

Speaker:

ich glaube nicht, dass es den Leuten egal ist. Das kann doch nicht sein.

Speaker:

Nein, aber das macht mir Sorgen. Es ist auch eben so, wie du gesagt hast,

Speaker:

du willst dich eigentlich nicht damit auseinandersetzen, weil es dir so Angst macht.

Speaker:

Ja, macht es nicht. Und jeder geht damit anders um mit Angst.

Speaker:

Ja. Eben, entweder man tut dann Dinge, die man eigentlich nicht tun will oder

Speaker:

man guckt einfach weg, man läuft mit, bloß nicht auffallen.

Speaker:

Ich glaube an das Gute im Menschen eigentlich und klar, es gibt wirklich schlimme

Speaker:

Menschen und meine Mutter bezeichnet ihre Oma als Dragona.

Speaker:

Und ich glaube, das ist eben die Absicht, dass man so viel von dem Ganzen in

Speaker:

Anführungszeichen Negativen und Bösen hört, dass man wie bei dir auch die Hoffnung verliert.

Speaker:

Dass man doch wieder gesteuert wird von irgendeinem. Das Bombardieren mit Negativen

Speaker:

und mit diesen Schocknachrichten und mit.

Speaker:

Einem nach dem anderen, der einen verwirrt und der denkt, das kann doch gar nicht sein.

Speaker:

Ich glaube, das Ständige bombardiert werden mit dem Negativen ist auch etwas,

Speaker:

und irgendwie in die Hoffnungslosigkeit treiben und das muss man dann auch warnen.

Speaker:

Das ist auch ein Tool, um Leute einfach depressiv und handlungsunfähig zu machen, oder? Absolut, ja.

Speaker:

Und ich glaube, das muss man auch warnen und das ist so ein mega stark ausprägter

Speaker:

Gerechtigkeitsgefühl, das absolut überfordert ist. Das ist schon auch ein Faktor.

Speaker:

Petri spricht sich ja aus gegen die AfD, die Parteivorsitzende.

Speaker:

Alle, vielleicht ist das gemässig nicht das richtige Wort, aber alle gemässigt.

Speaker:

Menschen in der AfD sind nicht mehr in der AfD.

Speaker:

Es verschiebt sich einfach ein bisschen. Wir haben davon gesprochen,

Speaker:

dass es da Rechtsrutsch gab im Sinn von CDU, CSU ist nicht mehr Mitte.

Speaker:

Ist nicht mehr nur konservativ. Ja, links ist eigentlich eher Mitte in der Zwischenzeit.

Speaker:

Was man ja sieht an den Zahlen, dass sie extrem zu Gewinn hatten,

Speaker:

auch natürlich, weil Leute einfach aus Protest links gewählt haben.

Speaker:

Die gibt es eben, zum Glück. Die eine Hälfte der Generation Z wählt AfD und

Speaker:

die andere links. Dazwischen ist nicht viel.

Speaker:

Das grosse Problem ist, dass so viele Wähler sind alte Wähler.

Speaker:

Zwischen 40 und 60. Ich habe eine Teenager-Groß gezogen.

Speaker:

Ich bin mit einem jungen Menschen am Tisch gehockt, der nicht direkt wählen

Speaker:

durfte. Wir haben Gespräche und Debatten darüber geführt.

Speaker:

Vorher, ja. Wir sind damals mit dem Gouverneur am Tisch gehockt und haben Gespräche

Speaker:

darüber geführt. und Pros und Cons diskutiert.

Speaker:

Aber das ist nicht überall in allen Familien der Fall. Und der Punkt ist,

Speaker:

wenn ich das hätte wollen, hätte ich wahrscheinlich meinen Sohn auch in eine

Speaker:

gewisse Richtung dirigieren, wo ich jetzt einfach wollen kann.

Speaker:

Meine Meinung ist jetzt halt einfach, mein Kind hat ein Recht darauf,

Speaker:

alle Seiten beleuchtet zu bekommen und eine eigene Entscheidung zu treffen.

Speaker:

Aber was wäre, wenn? Meine Mutter hat auch gesagt, bitte, bitte wähle ich AfD.

Speaker:

Also, ich habe meinem Kind nie gedroht. Und ich habe ihm immer gesagt,

Speaker:

du darfst werden und sie und sie identifizieren, als was auch immer du willst. Ich sage dir eins.

Speaker:

Ob du ein Punk bist oder ein Goth bist oder ein Emo bist oder wie auch immer.

Speaker:

Aber ich habe ihm gesagt, kommst du mit einer Glatze und Springstefel heim, ist es vorbei.

Speaker:

Ich habe ihm gesagt, wenn du mit einer Glatze und Springstefel heimkommst,

Speaker:

dann sperre dich in den Raum, bis du die Vernunft annimmst. Das habe ich gesagt.

Speaker:

Das habe ich ihm gesagt. Das war klar, ich habe einen gewissen Zeitpunkt.

Speaker:

Das ist auch extrem. Natürlich ist eine in Ordnung. Auf eine gewisse Art.

Speaker:

Naja, da kann man wieder sagen, aus der Not.

Speaker:

Aber was ist mit den Leuten im Altersheim, wenn die nicht mehr so ganz klar sind?

Speaker:

Ist das so ganz klar, wer da wählt für die? Nein.

Speaker:

Nur auf soziale Themen, Umweltthemen und so zu schauen, ist vielleicht auch

Speaker:

nicht die Lösung. Nein, nein.

Speaker:

Auf keinen Fall. Ich glaube aber, natürlich ist es immer wichtig,

Speaker:

dass es den Leuten gut geht.

Speaker:

Weil es bedingt einfach eben, dass Menschen dir einreden, ich rette dich,

Speaker:

wenn es dir schlecht geht.

Speaker:

Ja, die NSDAP hat nur eine Chance gehabt, in Deutschland eine so Obermacht zu

Speaker:

gewinnen, weil Menschen noch so unter der Repressalie vom Ersten Weltkrieg gelitten

Speaker:

haben. Alles andere wäre nicht möglich gewesen.

Speaker:

Dann nach dem Zweiten Weltkrieg auch wieder? Wieder Gutmachungszahlungen,

Speaker:

die Deutschland musste nach dem Ersten Weltkrieg, waren so horrend,

Speaker:

dass die Wirtschaft komplett am Boden war.

Speaker:

Ich verstand, dass wenn dann einer kommt und sagt, die sind schuld,

Speaker:

dass es uns so schlecht geht, denen geht es immer gut.

Speaker:

Die sitzen in der Bank, die haben ihre Pelzen an, die haben ihre Juweliergeschäft.

Speaker:

Die Armen zeigen mit dem Finger auf andere arme Leute. Das ist das Problem, finde ich.

Speaker:

Es ist immer dieses, ich habe Angst, dass du mir was wegnimmst.

Speaker:

Oder du hast mir was weggelassen.

Speaker:

Und das Gefühl hat, der Dana ist das Grasgräner.

Speaker:

Und jetzt sind die schuld, dass mein Gras nicht drin ist und ihre Haare wie

Speaker:

auf den Schatten auf mich rasen, so ein bisschen das. Und das ist einfach absurd.

Speaker:

Absurd. Ich habe das Gefühl, jeder politische Konflikt und jeder Krieg und jeder Bürgerkrieg etc.

Speaker:

Geht die ganze Zeit nur um Geld, selbst wenn das Dekmentchen geht.

Speaker:

Es geht nur um Bereicherung und selbst in so vielen Fällen ist es ein Dekmentchen

Speaker:

von Religion, wo in Wirklichkeit, wenn du da ein bisschen dahinter schaust,

Speaker:

plötzlich so, ups, es geht doch um Ja, wobei, die Kirche hat auch nicht unbedingt

Speaker:

nur tolle Sachen gemacht.

Speaker:

Ich sage nur Freifahrtschein und so.

Speaker:

Nein, aber dort geht es ja auch wieder. Ich meine...

Speaker:

Was ziemlich clever ist, wenn man Menschen einen Schein verkauft,

Speaker:

durch den sie automatisch in den Himmel kommen.

Speaker:

Ja, komm jetzt, so ein Absolutionsbrief ist doch wunderbar.

Speaker:

Noch mehr Einbildung und Verdrängung. Ja, vor allem Gott hat mega viel damit

Speaker:

zu tun, dass er dir vergibt, wenn du der Kirche Geld zahlst. Was ist das für ein Gott?

Speaker:

Eine der reichsten Firmen auf der Welt, auf dem Vatikan.

Speaker:

Die Menschen, die im Moment nicht sehen, dass das, was passiert,

Speaker:

genau, dass man ihr nicht wegnimmt, etc.

Speaker:

Inneren geht es nur um ihre eigenen Vorteile und nur um ihr eigenes Glück und

Speaker:

sie sehen den Big Picture nicht.

Speaker:

Das ist der Mensch. Ja, aber wir sollten doch in der Zwischenzeit rein evolutionstechnisch

Speaker:

an einem Punkt sein, an dem wir gelernt haben, dass wenn nur ich glücklich bin,

Speaker:

dass das nicht funktioniert.

Speaker:

Aber rein evolutionstechnisch überleben wir auch nur, wenn wir unsere Vorteile nutzen.

Speaker:

Das ist Evolution. Weißt du, was ich meine?

Speaker:

Also dieser Überlebenstrang ist ja auch wieder Evolution. Warum sind wir noch

Speaker:

da? Es ist eine verkappte Sache.

Speaker:

Ja, aber dass ich weiss, dass wenn es mir und meinen Nachbarn und meiner Familie

Speaker:

und meinen Freunden und dem weiteren Spektrum gut geht, dass dann...

Speaker:

Aber das sind wir wieder beim Dorf.

Speaker:

Das sind wir wieder beim Dorf, das nicht mehr existiert in unserer Gesellschaft.

Speaker:

Das Dorf, das aufeinander schaut.

Speaker:

Aber du hast doch zumindest, selbst wenn du in einer Bubble lebst.

Speaker:

Weisst du doch, dass wenn es allen gut geht, es dir gut geht.

Speaker:

Ich finde, man kann nur sich verzeihen, wenn man anderen verzeiht.

Speaker:

Vielleicht müssen wir uns verzeihen dafür, dass wir emotional sind und dass

Speaker:

die Folge in eine ganz andere Richtung eingenommen hat, als wir gedacht haben.

Speaker:

Wir müssen uns nicht dafür schämen, nicht dafür rechtfertigen und nicht dafür entschuldigen.

Speaker:

Wir müssen uns dafür verzeihen.

Speaker:

Und ich glaube, das können wir, weil wir verzeihen auch anderen.

Speaker:

Ich verzeihe meinen Vorfahren, die eventuell stramme Nazis waren,

Speaker:

weil ich dadurch vielleicht auch es anders machen würde, hoffentlich.

Speaker:

Du kannst nicht einfach heute das so generalisieren, weil wir können nicht nachempfinden,

Speaker:

egal was wir machen, ob das jetzt technische Erwunderschaften sind,

Speaker:

Entwicklungsfaktoren in unserer Gesellschaft,

Speaker:

können wir nicht uns erbreiten zu glauben, dass wir wissen, wie wir damals gehandelt hätten.

Speaker:

Aber es kann nur ein Aufruf sein zu, sei ein Teil von vielen kleinen Teilen

Speaker:

irgendwie was Positives zu bewirken.

Speaker:

In deinem Dunstkreis, in deiner Blase, in deinem Umfeld, in deiner Familie,

Speaker:

in deinem Dorf, in deiner Stadt.

Speaker:

Und prinzipiell mal davon ausgehen, dass alle ihr das Beste tun und alle gut

Speaker:

meinen. Aber sei auch nicht naiv. Nein, klar.

Speaker:

Das hält mir auch regelmässig eins ins Gesicht, dass ich das so sehe.

Speaker:

Aber ich versuche das mit meinen Menschen, die ich unter mir herum habe,

Speaker:

dann auch aktiv zu gestalten.

Speaker:

Auch wenn ich mit jemandem heran sitze und ich weiss, ich muss dieser Person

Speaker:

jetzt den Kopf waschen, weil sie sich komplett daneben benommen hat.

Speaker:

Willst du mir den Kopf waschen? Habe ich mich daneben benommen? Nein, überhaupt nicht.

Speaker:

Aber auch dann sitze ich heran und bleibe in einem Ton und betone auch immer wieder.

Speaker:

Ich liebe sie im Fall. Aber wenn sich jemand die Zeit nimmt,

Speaker:

sich mit dir hinzusetzen und dir den Kopf zu waschen, dann wirst du geliebt.

Speaker:

Das sehen aber viele Menschen nicht so. Sie hören nur die kritische Stimme.

Speaker:

Also meine Mutter, sie hatte fast immer recht. Das muss man ihr lassen.

Speaker:

Auch wenn ich das ungern zugebe.

Speaker:

Und dafür bin ich ihr dankbar. Ich habe meinem Kind gesagt, dass es mich sperren

Speaker:

würde in einem Raum, wenn es neonatisch werden würde.

Speaker:

Bis es Vernunft annimmt. Ich bin auch in der Gora schlussendlich, wenn du es so anschaust.

Speaker:

Aber du bist wenigstens selbstreflexiert. Das ist sexy.

Speaker:

Ja. es ist im Fall keine Wohlfühlgeschichte. Und für rechte Armlüpfe in der

Speaker:

Öffentlichkeit einstehen, bedeutet, dass du alle Menschen, die nicht so sind wie du.

Speaker:

Du verdammst alles.

Speaker:

Und du hast keine Diversität mehr und du hast keine Kulturen mehr auf der Strasse.

Speaker:

Kein Döner, keine Pizza. Du gehst nicht mehr Döner essen, du gehst nicht mehr

Speaker:

Indisch essen, du gehst nicht mehr Vietnamesisch essen, du gehst nicht mehr

Speaker:

Chinesisch essen, du gehst nicht mehr... Einfach, dass dir das bewusst ist.

Speaker:

Wenn wir uns nicht entwickeln, bedeutet das, dass wir alles töten,

Speaker:

für was wir gestanden sind in den letzten 80 Jahren.

Speaker:

Es macht mir einfach Sorgen. Und ich möchte nicht, dass meine Kinder in so einer

Speaker:

Welt leben und ich möchte nicht, dass meine Tochter in so einer Welt gross wird.

Speaker:

Wo ist das Licht am Ende des Tunnels?

Speaker:

Dass es Menschen wie uns gibt? Schreibt uns doch Geschichten von eurer Familie,

Speaker:

schickt uns Sprachnachrichten.

Speaker:

Was denkt ihr darüber? Super, was sind eure Gefühle? Und macht uns vielleicht ein bisschen Hoffnung.

Speaker:

Wenn ihr nicht Bots seid, geht auf unsere Webseite www.plemplem.show und schreibt

Speaker:

uns bitte, dass ihr keine Bots seid. Genau.

Speaker:

Zählt eure Geschichte. Gebt euren Senf dazu. Nochmal im Ernst, ganz ehrlich, ja.

Speaker:

Damit wir die Episode auch können irgendwann nochmal abschliessen.

Speaker:

Wir haben seit Tagen Stunden dran gesessen.

Speaker:

Fabio hat x Nacht geschnitten. Es ist dann wieder nicht so gewesen. Es ist nur ein Nächte.

Speaker:

Ich schlafe auch ab und zu. Nein, natürlich Nächte, aber auch Tage.

Speaker:

Du hast Stunden damit verbracht, mit auf mein Feedback warten.

Speaker:

Ich habe gelobt, ich habe padert.

Speaker:

Genau, wir haben mit uns ein Familienfeedback gehalten. Wir haben ein bisschen

Speaker:

einen Faktencheck gemacht. Ja, genau, wir haben das versucht.

Speaker:

Wir möchten auch noch mal, zum Abschluss kommen, ich möchte klarstellen für

Speaker:

mich, ich möchte nur jetzt mal für mich sprechen, nichts, was ich sage über

Speaker:

meine Familie, möchte ich, dass jemand verletzt wird. ich mein's nicht,

Speaker:

Ich möchte niemanden angriffen und ich meine es nicht verletzend.

Speaker:

Aber es ist deine Realität. Das ist die Geschichte, die ich gehört habe und mitbekommen habe.

Speaker:

Und so auch deine Realität. Genau.

Speaker:

Und der Aufruf gilt einzig und allein dem, dass wir eine Bewusstsein schaffen

Speaker:

möchten, wie es zurzeit aussieht auf der Welt.

Speaker:

Meine Emotionalität kommt fest auch davon, dass ich mir fest Sorgen mache.

Speaker:

Und ich auch. Also nicht so, dass ich mir nichts auch sagen möchte.

Speaker:

Nein, das weiss ich ja auch, ich rede kurz von mir.

Speaker:

Sonst würde ich nicht zuhören und auch mal Laura ausreden lassen.

Speaker:

Ich fühle mich ja von dir auch gehört.

Speaker:

Das ist ja der Grund, weil in dem sind es ja Stunden an Materialien,

Speaker:

weil wir ja auch die Diskussionen führen und die tolle Gespräche haben. Ja.

Speaker:

Und wir möchten euch wirklich dazu aufrufen. Verteilt mit uns eure Geschichten,

Speaker:

macht uns Sprachnachrichten.

Speaker:

Wir haben ja einen mega tollen WhatsApp-Kanal.

Speaker:

Die wir über die Webseite auch beitreten können. Genau, was wir uns auch super freuen.

Speaker:

Wir möchten wirklich euch zu einem Dialog auch einladen.

Speaker:

Und es ist nicht nur so, dass wir nur uns bestätigen, die Geschichte, wenn wir hören.

Speaker:

Wir bleiben gerne offen und in der Diskussion und kritisch allem gegenüber. Öffnet uns die Augen.

Speaker:

Und helft uns mit daran zu glauben, dass es nicht so verzwickt ist oder noch

Speaker:

nicht so verloren ist, wie ich glaube.

Speaker:

Laura, du bist gut, so wie du bist. Und es macht dich sexy. Das zum Abschluss. Oh, Schatz.

Speaker:

Fest wie mit Felschen. Wir halten Händchen. Ja, genau.

Speaker:

Auch an euch. Ganz dickes Bussi. Genau, wir umarmen euch alle fest.

Speaker:

Ich glaube, das können wir momentan alle brauchen. Und Liebe geht aus euch alle.

Speaker:

Love serves it all. Schön wär's. Genau.

Speaker:

Love is love und so. Ja, ja, genau.

Speaker:

Wir haben's geschafft. Genau. Ade. Ade.

Speaker:

Music.

Speaker:

Wir kommen, wir kommen. Bis gerade. Er hat meinen Namen gekannt,

Speaker:

nämlich gefunden in seinem Telefonbuch.

Speaker:

Und wir sind doch lustig. Wir sind doch lustig. Also, die Person,

Speaker:

die gerade angelüttet hat, hat 15 Jahre lang meinen Namen gekannt.

Speaker:

Bis ich in dieser Person mal gesagt habe, das ist im Falle verletzt.

Speaker:

Wir sehen uns so viel und wir kennen uns eigentlich relativ gut und du weißt meinen Namen nie.

Speaker:

Und dann hat der Fabio, wenn du ihn zusammengesehen hast, gesagt hat,

Speaker:

kannst du euch einfach mal den Namen merken und hat ihm immer gesagt,

Speaker:

dass du zum Fall die Laura kommt. Ich bin auch nicht gut mit Namen.

Speaker:

Aber seitdem kennt er meinen Namen und jetzt kennt er meinen Namen sogar so

Speaker:

gut, dass er mich gefunden hat, ihn zu ihm telefoniert und angeschaut hat.

Speaker:

Um uns vom Podcasten abzuhalten und uns in eine Bar zu bestellen.

Speaker:

Echt plämm plämm. Der authentischste Podcast aus Basel.

Speaker:

Anstaff! Presented by onlyproblems.fans Besuche doch einfach mal unsere Website

Speaker:

unter www.plemplem.show.

Speaker:

Dort kannst du der WhatsApp-Community beitreten, auf unseren Anrufbeantworter

Speaker:

quatschen oder uns sogar ganz

Speaker:

freiwillig ein kleines Trinkgeld zukommen lassen. Wir freuen uns auf dich.

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PLEMPLEM
Der authentischste Podcast aus Basel
Zwei Freunde, zwei Welten, ein gemeinsames Lied.
Laura und Fabio erzählen dir ungeschminkt und mit viel Humor,
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Achtung: Wir sind keine perfekten Vorbilder!
Wir sind einfach Laura und Fabio, mit all unseren Ecken und Kanten.
Erwarte keine Lebensberatung, sondern ehrliche Geschichten und ungefilterte Meinungen.
Unterhaltsam und echt plemplem – wir nehmen dich mit in unseren Alltag,
teilen unsere Gedanken und lachen über uns selbst. Lass dich inspirieren,
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